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Börsenverein: »Kostendruck gefährdet die Buchbranche«

Karin Schmidt-Friderichs (Foto: feinkorn/Gaby Gerster)

„In einer Welt, in der zwischen politischen, kulturellen und ideologischen Haltungen immer tiefere Gräben entstehen, schafft die Buchmesse Raum für den friedlichen, demokratischen Austausch“, hob Börsenverein-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse die besondere Rolle der Buchbranche hervor. „Verlage und Buchhandlungen wollen gerade in diesen unsicheren Zeiten eine umfassende Versorgung mit Literatur, Sach- und Fachinformationen gewährleisten.“

Doch der Branche stehe „ein frostiger Herbst und Winter“ bevor:

  • Steigende Energiekosten, Ressourcenengpässe und eine spürbare Kaufzurückhaltung würden Verlage, Buchhandlungen und die Branchenlogistik erheblich unter Druck setzten.
  • Buchhandlungen rechneten mit einem Anstieg der Energiekosten von bis zu 300%.
  • Verlage, die schon im laufenden Jahr rund 50% mehr für Druck und Produktion ihrer Bücher bezahlen müssten, gingen von weiteren Steigerungen um 20 bis 30% im kommenden Jahr aus.

Wenig Frequenz in den Innenstädten, schlechtes Konsumklima: Dies beginne sich auch im Buchhandel niederzuschlagen. Dass die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Stressoren im deutschen Buchhandel mittlerweile doch tiefere Bremsspuren mit zum Teil stark rückläufigen Verkaufszahlen hinterlassen, zeigt auch der buchreport-Umsatztrend (mehr dazu hier, br+-Inhalt). 

Vor diesem Hintergrund fordert Schmidt-Friderichs Unterstützung von der Politik: Nur wenn die Branche wirtschaftlich stabil sei, könne sie auch weiterhin zur inneren Stabilität der Gesellschaft beitragen.

Konkret fordere die Buchbranche:

  • die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verlagsförderung schnell auf den Weg zu bringen,
  • die Aktivitäten des Buchhandels für Kulturveranstaltungen und Leseförderung finanziell abzufedern,
  • die von den EU-Finanzministern eröffneten Mehrwertsteuerreduzierungen auszuschöpfen
  • und insgesamt Entlastungspakete und Unternehmenshilfen so zu schnüren, dass auch krisengebeutelte Verlage und Buchhandlungen darauf zugreifen können.

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