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Meilensteine für das Lesen

Die Stiftung Lesen startet im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine bundesweite Initiative zur frühkindlichen Leseförderung. Unter dem Motto „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ (hier die Internetseite der Aktion) sollen innerhalb von acht Jahren insgesamt 4,5 Mio Lesestart-Sets verteilt werden.

Kinder und Eltern erhalten in folgenden Schritten Buchpakete und Infomaterial rund um das Lesen und Vorlesen:

  • Lesestart 1: richtet sich an einjährige Kinder und ihre Eltern. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung („U6“) übergibt ihnen der behandelnde Kinder- und Jugendarzt von 2011 bis 2013 ein kostenloses Lesestart-Set.
  • Lesestart 2: richtet sich an Kinder im Alter von drei Jahren und ihre Eltern und wird in den örtlichen Bibliotheken, die dazu eng mit den Kindertagesstätten zusammenarbeiten, von 2013 bis 2015 weitergegeben.
  • Lesestart 3: richtet sich ab 2016 an Erstklässler und ihre Eltern. Es wird in der Schule überreicht und soll dazu beitragen, die Kinder zum Selber-Lesen zu motivieren.

Vorbild für „Lesestart“ ist die britische Kampagne „Bookstart“. Die Kampagne geht auf die Idee zurück, Eltern zu Partnern in der Leseförderung ihrer Kinder zu machen. Die Adaption von „Bookstart“ in Deutschland ist mit dem dreijährigen Modellprojekt „Lesestart – Mit Büchern wachsen“ im November 2006 im Freistaat Sachsen erstmalig landesweit angelaufen. Von Juni 2008 bis 2010 ist die Kampagne „Lesestart – Die Lese-Initiative für Deutschland“ gestartet (hier ein Überblick aller Aktionen). Mit der Förderung des Bildungsministeriums über insgesamt 26 Mio Euro soll die bereits im Dezember letzten Jahres angekündigte Aktion nun breit ausgerollt werden.

„Eine breite Leselust kann nur geweckt werden, wenn wir das als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen“, erklärt Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen in einer Mitteilung. „Dafür brauchen wir eine nationale Lesebewegung in Deutschland, die alle wichtigen Akteure einbezieht. Neben den Bibliotheken, dem staatlichen Bildungswesen und privaten Initiativen zählt dazu besonders der Buchhandel“, so Maas.

Der Börsenverein unterstützt die Aktion: „Bücher faszinieren, eröffnen neue Horizonte und sind unverzichtbar in der Bildung. Deshalb wollen wir künftig im Bereich der Leseförderung noch enger mit der Stiftung Lesen zusammen arbeiten und gemeinsam für das Lesen und Vorlesen begeistern“, kündigt Börsenvereins-Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis an.

Die AG Leseförderung im Sortimenter-Ausschuss des Börsenvereins empfiehlt den Buchhändlern die Lesestart-Aktion wie folgt zu begleiten (hier die Empfehlungen im Detail):

  • die Buchhandlung als unverzichtbaren Partner der Lesestart-Idee kommunizieren
  • das Material der Stiftung Lesen für die eigene Arbeit adaptieren
  • Mitarbeiter intensiv schulen bzw. informieren
  • Kontakt zu Kinderärzten, Krabbelgruppen, Mütterzentren, Hebammen, Jugend- und Sozialämtern, Bildungsbüros, Kinderschutzbünden und Tagesmüttern aufnehmen und Informationsmaterial oder Kooperationen anbieten
  • Lesestart-Präsentation in der Buchhandlung und/oder im Schaufenster
  • Lesestart-Kiste mit empfohlenen Titeln und Werbemitteln der Buchhandlung in Kinderarztpraxen liefern
  • eigene Titelempfehlungen für Eltern von Babys erstellen
  • Titelempfehlungen von Eltern untereinander fördern
  • Veranstaltungen für Eltern in Kinderarztpraxis und/oder in der Buchhandlung anbieten
  • regionale Testimonials einsetzen

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