Mit kleineren Flächen, Zusatzsortimenten und dem Ausbau der Multichannel-Kanäle will Douglas-Tochter Thalia seiner Krise Herr werden (hier mehr). Ob auf diese Weise höhere Umsätze erzielt werden können, sei fraglich, warnt Thomas Roeb (Foto), Einzelhandelsexperte an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, im Interview mit buchreport.de. Andere namhafte Einzelhändler seien an ähnlichen Strategien gescheitert. Bei Douglas werden Thalia kleinere Flächen und neue Sortimente verordnet, die mit dem Kerngeschäft (Buch) oft wenig zu tun haben. Ist das ein Ausweg?
Sicher wird es in den nächsten Jahren zu einer weiteren Verlagerung gen Online kommen. Wo die Grenzen dieses Trends liegen, ist jedoch nur schwer abzusehen, da dies nicht zuletzt mit den technischen Möglichkeiten des Internets zusammen hängt. Umgekehrt glaube ich kaum, dass Amazon ein nennenswertes stationäres Geschäft aufbauen wird. Man würde sich dabei ja in die Grube stürzen, die man selbst gegraben hat.
Dazwischen. Im Prinzip kann Multichannel zu Synergien führen, die niedrigere Kosten und höhere Umsätze bedeuten. Das ist jedoch allzu oft Theorie, weil jeder Kanal anderen Gesetzmäßigkeiten gehorcht sowie andere Wettbewerber aufweist und es den meisten Unternehmen nicht gelingt, jeden dieser Kanäle gleich gut zu bearbeiten. Zumeist beschränkt sich Multi-Channel ja auf zwei Kanäle, stationär und online, und hier scheitern viele – auch namhafte Unternehmen – daran, dass sie die Konkurrenz zwischen den beiden Kanälen nicht auszubalancieren verstehen. Bestes Beispiel ist hierfür ist Media-Saturn, die bis heute noch kein erfolgreiches Online-Konzept schaffen konnten.
Mehr zum Thema lesen Sie im buchreport-Dossier „Die Krise der Filialisten“.


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