Bertelsmann-Vorstand (v.li.): Markus Dohle, Anke Schäferkordt, Thomas Rabe, Judith Hartmann, Achim Berg (Foto: Bertelsmann).Als „gefesselten Gulliver“ hat das „Handelsblatt“ im Vorfeld der Bekanntgabe der Bertelsmann-Bilanz für 2013 den Medienkonzern genannt: Der Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe hat zwar einen klaren Wachstumskurs verordnet, kommt aber derzeit nicht vom Fleck, wie die Bilanzpressekonferenz in Berlin gezeigt hat. Die Buchtochter entwickelt sich im Jahr eins nach dem „Fifty Shades“-Boom vergleichsweise gut.
Rabe erklärte bei der Bilanzpressekonferenz in Berlin, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien schwierig gewesen, außerdem habe sich das Buchgeschäft nach dem „Fifty Shades“-Boom normalisiert. Schließlich sei der Rückbau bei nicht profitablen Geschäften forciert worden. Trotz des nur leichten Umsatzplus‘ sei 2013 ein erfolgreiches Jahr gewesen.
Dass Bertelsmanns Buchtochter Random House nicht an das Rekordjahr 2012 anknüpfen konnte, war zu erwarten: Die Erotik-Trilogie „Fifty Shades“ (von der bis dato weltweit 100 Mio Exemplare verkauft wurden, davon 8 Mio in Deutschland), hatte den Umsatz um fast ein Viertel auf 2,1 Mrd Euro wachsen lassen, der Gewinn stieg um 76% auf 325 Mio Euro, die Umsatzrendite erreichte sensationelle 15%.
- Umsatz: +24% auf 2,66 Mrd Euro (enthalten ist der Umsatz der deutschen Verlagsgruppe Random House sowie der Penguin-Umsatz im 2. Halbjahr 2013; rechnet man Penguin heraus, sank der Umsatz von Random House um rund 10% auf 1,9 Mrd Euro).
- Gewinn (EBITDA): 363 Mio Euro (+11%)
- Umsatzrendite: 11,6%.
- 100 Mio E-Books wurden weltweit verkauft, die Zahl der Titel liegt bei 77.000.
- Aktuelle Zahlen zu Penguin Random House: 250 Verlage, 15.000 Neuerscheinungen und 700 Mio verkaufte Bücher pro Jahr, Umsatz rund 3 Mrd Euro
Thomas Rabe zeigte sich sehr zufrieden mit der Buchsparte, die Fusion mit Penguin habe sich schon jetzt ausgezahlt.
Markus Dohle, CEO von Penguin Random House, nannte für die Zukunft drei Erfolgsfaktoren:
- Integration: Die Integration von Penguin und Random House werde drei Jahre dauern, die ersten neun Monate seien schon gut angelaufen.
- Innovation: Die Geschwindigkeit und Schlagzahl der Innovationen solle deutlich erhöht werden, jetzt könne man Investitionen bündeln.
- Internationalisierung: Der internationale Kurs werde weiter ausgebaut.
Die Bilanzen weiterer Bertelsmann-Töchter:
Corporate: In der Sparte „Sonstiges“ wird erwähnt, dass die Umsätze des Clubgeschäfts weiter sinken – dies sei ein geplanter Rückbau.
- Stärkung der Kerngeschäfte
- Digitale Transformation
- Aufbau von Wachstumsplattformen und
- Erschließung von Wachstumsregionen.




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