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Auf dem Weg zum dauerhaften Mindnetwork

In diesem Jahr hat die Buchmesse neben dem klassischen Geschäft der Vermietung von Standflächen das eigene Angebot an Konferenzen ausgebaut. Im Interview erklärt der verantwortliche Messe-Manager Holger Volland, dass die Erwartungen an „The Frankfurt Academy“ schon im ersten Jahr übertroffen wurden. Dennoch bleiben für 2012 Baustellen.

Wie lautet Ihre Bilanz zu „The Frankfurt Academy“?
Das Programm der „Frankfurt Academy“, das wir in Kooperation mit dem Börsenverein ins Leben gerufen haben, war schon im ersten Jahr ein voller Erfolg und hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir konnten die Zahl der Teilnehmer an Konferenzen, Seminaren und Workshops mit über 2800 mehr als verdoppeln. Was uns sehr gefreut hat, ist, dass das Publikum sehr international war. bei manchen Seminaren saßen Gäste aus 20 Ländern. Bestimmte Veranstaltungen wie die TOC – die ins dritte Jahr gekommen ist – oder Storydrive waren mit über 500 Teilnehmern ausgebucht. Das hat sogar dazu geführt, dass wir teilweise an unsere logistischen Grenzen gestoßen sind, beispielsweise beim Mittagessen der TOC. Wir hatten außerdem einige  Spezialkonferenzen beispielsweise zu Metadaten oder dem digitalen Kinder- und Jugendbuchmarkt ins Programm genommen, um zu testen, ob die Frankfurter Buchmesse solche Micro-Communities zusammenbringen kann, also Zielgruppen, die bisher keine Heimat auf der Messe hatten. Auch das ist uns gelungen, es gab teilweise über 100 Teilnehmer. Der Hunger nach Austausch und Wissenserwerb ist offenbar ungebrochen und steigt auch in Spezialdisziplinen.

Sie müssen also 2012 gar nicht nachjustieren?
Doch das werden wir. Im Seminar- und Workshop-Bereich wollen wir fast tagesaktuell auf die Anforderungen der Branche eingehen und beispielsweise das Thema Finanzierung stärker auf die Agenda setzen. bei den großen Konferenzen werden wir uns auch weiterentwickeln. Schließlich hoffe ich, dass wir unseren Anspruch eines dauerhaften „Mindnetwork“ einlösen können, indem wir die Themen-Communities das ganze Jahr über mit Informationen versorgen .

Wie lösen Sie den ganzjährigen Ansatz ein? Mit Internet-Communities?, Veranstaltungs-Ablegern?
Sie haben zwei Möglichkeiten genannt. Mit „My Book Fair“ haben wir die weltweit interessanteste Datenbank für  internationale Kontakte. Sie soll 2012 ausgebaut werden. Mit dem „Frankfurt Academy Quarterly“  haben wir ein Magazin geschaffen, das sich an die Teilnehmer und Referenten richtet und Themen vier Mal pro Jahr voranbringt. Außerdem werden wir die Seminare mit angereicherten E-Books dokumentieren, mit Links, Kommentaren der Teilnehmer und eingebetteten Videos.

Bei Storydrive wurde zwar die Zahl der Besucher erhöht, doch offenbar kommt das Interesse weniger aus dem Bereich der Buchbranche – in einigen Veranstaltungen waren nur wenige Vertreter zB von Verlagen zu sehen. Wie schätzen Sie dies ein?
Das ist einerseits eine Fehleinschätzung. Denn wir sehen an den Anmeldungen, dass neben der Games- und Filmindustrie ein Drittel aus der Verlagsbranche kam. Andererseits gab es tatsächlich sehr wenige deutsche Verlags-Vertreter. Diese Lücke möchten wir 2012 füllen, beispielsweise mit Programmanpassungen und noch mehr Aufklärungsarbeit.

In welche Richtung wird sich Storydrive weiterentwickeln?
Wir verfolgen zwei Ziele: Wir wollen neue Player auf die Messe holen, damit die Verlagsbranche neue Geschäftspartner findet. Außerdem wollen wir Wissen vermitteln, wie die jeweils anderen Branchen ticken – beispielsweise im Bereich Finanzierung. Die Grenzen werden zwischen den einzelnen Branchen zunehmend durchlässig, weshalb wir uns natürlich vorstellen können, dass vielleicht der Magazinbereich künftig auch eine Rolle spielen wird. Aber: Die Buchmesse hat immer ihre Wurzeln im Buchbereich, was sich auch im Programm zeigt.

Die Fragen stellte Daniel Lenz

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