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Hauptversammlung des Börsenvereins ohne große Überraschung

Ob der Termin für die diesjährige Hauptversammlung des Börsenvereins gut gewählt war? Am Messesamstag war die Veranstaltung nicht sonderlich gut besucht, weniger als 100 stimmberechtigte Mitglieder fanden sich im Congress Center Frankfurt ein. Den eher überschaubaren Besuch wolle man jetzt einmal in Ruhe bewerten und sich dann dazu äußern, heißt es im Bericht des „Börsenblattes“.  

Inhaltlich blieb die Versammlung einigermaßen entspannt. Neben der Wahl des Haushaltsausschusses und der Rechnungsprüfer standen vor allem Berichte auf dem Programm. 

Einige der zentralen Punkte: 

  • Die Mindestpreisdebatte wird – wie bereits in der Vergangenheit erklärt – nicht weiter verfolgt, was auch die Hauptversammlung mit Applaus quittierte. 
  • Der Digitale Wissens-Hub für die Unterstützung der Mitgliedsunternehmen in Sachen Digitalisierung soll im November starten
  • Seit einem Jahr ergänzt die Taskforce IT Standards die Mitglieder bei der Schaffung einer modernen IT-Infrastruktur. „45 Ehrenamtliche aus Verlagen und von Dienstleistern arbeiten hier mit“, berichtete Hauptgeschäftsführer Peter Kraus vom Cleff. Mittlerweile seien 19 Interessengruppen im Verband aktiv.

Verschiedene Themen hat der Verband für die kommenden Monate auf dem Schirm: 

  • E-Lending: Kulturstaatsministerin Claudia Roth hatte alle Beteiligten zu einem Runden Tisch eingeladen, Ergebnisse werden im Frühjahr 2024 vorgestellt.
  • Konditionenspreizung: Die Mitgliederbefragung habe gezeigt, dass sich die Lage etwas entspannt habe, gleichwohl sei das Problem noch nicht gelöst. 
  • Der KulturPass habe sich als „strukturelle Gesamtförderung“ für die Branche erwiesen. Der Verband habe gemeinsam mit anderen Kulturverbänden für eine Fortführung geworben.
  • Verlagsförderung: Gewünscht wird eine strukturelle Förderung, die jedoch von den zur Verfügung stehenden Mitteln abhänge.
  • Das Thema KI (vor allem generative KI) erfordere gesetzliche „Leitplanken“, um Missbrauch zu verhindern. Genau dieses Thema stand auf der Messe auch bei einem Panel der Initiative Verlegerrecht im Fokus – hier ging es zentral um die Frage, wie Urheberrecht geschützt werden könne. 
  • Fachkräftemangel und Wirtschaftlichkeit: Zwei zentrale Themen der Branche, die weiter im Fokus stehen müssen. Ersteres Thema wolle man mit neuen Kooperationen angehen, das zweite Thema soll in einer „geeigneten kleinen Runde“ adressiert werden, um Handlungsempfehlungen zu erstellen.

Wirtschaftlich unter Druck

Dass der Börsenverein wirtschaftlich unter Druck steht, wurde allerdings auch deutlich. Steigende Kosten und sinkende Einnahmen verschärften die Lage. Schatzmeister Klaus Gravemann betonte, dass man über höhere Mitgliedsbeiträge reden müsse. Dazu solle nun eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, um Details auszuarbeiten. Gravemann betonte auch, dass die Mitgliedszahlen im Verband selbst vor allem durch altersbedingte Unternehmensaufgaben oder -verkäufen sinken. 

Die Frankfurter Buchmesse habe durch Personalabbau und weitere Einsparungsmaßnahmen eine stabile Grundlage. Die Messe habe in diesem Jahr rund 70% der Ausstellerfläche im Vergleich zu 2019 erreicht. 

Für die Verbandstochter und Dienstleister MVB werde es darum gehen, nach Vollzug des VLBTix-Programms nun weitere damit verbundene Geschäftsmodelle zu entwickeln. 

Frankfurter Buchmesse zählt rund 215.000 Besucher

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