Fruchtbare Liaison von Kreativität und Zeitansage

Peter Gaymann wurde 1950 in Freiburg im Breisgau geboren. Gaymann ist „Brigitte“-Cartoonist und hat über 100 Bücher veröffentlicht, darunter reine Cartoonbände, aber u.a. auch Wein- und Kochbücher. Seine Cartoons zieren verschiedene Produkte, von Espressotässchen bis zu Wetterhähnen oder Weinetiketten, sowie Poster, Postkarten und Kalender. Er hat Ausstellungen im In- und Ausland. Gaymann lebt und arbeitet am Starnberger See.

Peter Gaymann – Für den Postkartenkalender „Urlaubsreif 2021“ wurden Motive aus der „Typisch…“-Buchreihe des Belser Verlags adaptiert. (Foto: Photo Atelier Claudia Reiter/www.foto-reiter.de; „Peter Gaymann: Urlaubsreif 2021“ © Athesia Kalenderverlag)

Wie hat Corona Ihre Arbeitsweise und Ihre Auftragslage verändert?

Seit Beginn der Krise habe ich alles aufgezeichnet, was mich von morgens bis abends beschäftigt hat. Ich begann eine Serie mit Zeichnungen, die ich als sogenannte „Trostpflaster“ täglich an Freunde schickte und in den sozialen Medien veröffentlichte. Ich hatte keine Vorstellung, wo ich damit landen und wie lange ich das durchhalten würde. Inzwischen ist daraus ein Buch entstanden („Typisch Corona – Peter Gaymanns Tagebuch“, Belser), das seit Juni in den Buchläden ausliegt.

Wie haben Sie zu Ihrer Kunstform gefunden?

Ich habe schon immer gern und viel gezeichnet. Während meines Studiums der Sozialpädagogik habe ich dann für die ,Badische Zeitung‘ eine Zeit lang in einer Rubrik verschiedene Tiere gezeichnet, von denen sich dann die Hühner verselbstständigt haben. Nach dem Studium habe ich bei einer Tasse Kaffee entschieden meiner Leidenschaft nachzugehen und professioneller Zeichner zu werden – ganz ohne Ausbildung.

Welche Themen interessieren Sie besonders?

Es geht mir eigentlich immer um Beziehungen. Ob es dann Menschen, Hühner oder andere Gestalten sind, die das verkörpern, ist erst einmal zweitrangig. Ich sammle ständig alle möglichen Erlebnisse und Eindrücke um mich herum und verarbeite sie dann. Sicherlich werden meine Themen auch mit mir „älter“. Inzwischen beschäftige ich mich auch mit Themen wie Demenz und typische Alterserscheinungen, zu denen ich noch vor 20 Jahren weniger Zugang gehabt hätte.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Heye?

Ich freue mich sehr, mit Heye einen so renommierten Kalenderverlag an der Seite zu haben. Die drei Kalender 2021 sind unsere ersten gemeinsamen Projekte und ich bin bisher sehr zufrieden mit der professionellen und vorausschauenden Zusammenarbeit. Ich hoffe, dass sich das möglichst lange fortsetzen lässt.