buchreport

Boos: »Wir müssen uns viel stärker fokussieren«

Die Schonfrist ist vorbei, die Frankfurter Buchmesse muss in diesem Jahr beweisen, dass sie die existenziell bedrohlichen Verwerfungen der Corona-Jahre hinter sich gelassen hat. Messechef Juergen Boos jedenfalls ist optimistisch, sieht sich wieder schließende internationale Reihen und, anders als in reifen Märkten, in aufstrebenden Regionen auch Wachstumspotenzial. Ein Gespräch über Erwartungen, die Nachwehen von Corona und den perspektivischen Wiederauf- und Ausbau der Buchmesse.

Regie und Moderation: Juergen Boos ist seit 2005 Direktor und Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse und hat schon so manche An- und Umbauten gemanagt. Existenziell bedrohlich war, wie für so manche Messe, die Corona-Pandemie, deren Folgen die Buchmesse nach und nach hinter sich lassen will. (Foto: Frankfurter Buchmesse/Jonas Ratermann)

Im vergangenen Jahr gab es noch ziemliche Lücken bei den internationalen Ausstellern. Wird 2023 in dieser Hinsicht die erste wirklich normale Buchmesse nach der Pandemie?

Normalität gibt es nicht, weil wir jedes Jahr neue Entwicklungen und Herausforderungen haben. Ich hatte zum Beispiel erwartet, dass große Länder wie Indien und China, die unter der Pandemie extrem gelitten haben und bei denen man auch das Gefühl hat, dass sie sich politisch abschotten, weiterhin etwas zurückhaltender sein werden. Aber wir werden dieses Jahr eine so große Präsenz aus China haben wie nie zuvor. Das gleiche gilt für Indien, wo ich damit gerechnet hatte, dass es politisch nicht allzu großen Willen geben wird, möglichst viel Diversität zuzulassen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die weltpolitische Lage spiegelt sich dennoch weiter im Ausstellerfeld wider. Es wird erneut keinen russischen Nationalstand geben.

Abgesehen davon hatten wir einige eher ungewohnte Situationen, in denen wir sagen mussten: Die Halle ist überbucht, diese Wunschplatzierung geht nicht.

In Halle 3, wo sich die deutschen Verlage die besten Plätze sichern wollen?

Auch, aber bei den internationalen Ausstellern ist es ähnlich. Weil wir Halle 5 wieder ans Netz genommen haben, mussten wir die Stände neu sortieren. Das bringt die gewohnten und lieb gewonnenen Nachbarschaften durcheinander und hat uns das ganze Jahr über gut beschäftigt. Insgesamt werden aber alle da sein. Das Agentenzentrum war schon im Juni ausgebucht, und daneben haben wir erstmals auch einen eigenen Arbeitsort für die Rechte- und Lizenzmanager in Verlagen im Angebot, der ebenfalls gut angenommen wird.

Jetzt weiterlesen mit

Mehr Hintergründe. Mehr Analysen. Mehr buchreport.

Monatspass

17,50 €*

  • Lesen Sie einen Monat lang für unter 60 Cent am Tag alle br+ Beiträge.

Abon­ne­ment „Der Digitale“

510 €*

  • Ein Jahr lang alle br+ Beiträge lesen.

Zugang zu diesem Angebot vorhanden? Loggen Sie sich hier ein.

Hilfe finden Sie in unserem FAQ-Bereich.


*alle Preise zzgl. MwSt.

Nicht das Richtige dabei? Alle Angebote vergleichen

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Boos: »Wir müssen uns viel stärker fokussieren«"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*

Themen-Kanäle

SPIEGEL-Bestseller

1
Fitzek, Sebastian
Droemer
2
Neuhaus, Nele
Ullstein
3
Garmus, Bonnie
Piper
4
Schlink, Bernhard
Diogenes
5
Follett, Ken
Lübbe
27.12.2023
Komplette Bestsellerliste Weitere Bestsellerlisten

Veranstaltungen

Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.

größte Buchhandlungen