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Amazons Erfolgsrezept: Experimente am laufenden Band

In Seattle baut Amazon eine neue Firmenzentrale, zu der auch drei Glaskuppeln („spheres“ genannt) gehören. Darin sollen Tausende Pflanzen und Schreibtische einziehen. Foto: brewbooks, Flickr, CC BY-SA 2.0

Wie gelingt es dem „innovativsten Unternehmen der Welt“ trotz Megaumsatz (136 Mrd Dollar) und Riesenbelegschaft (341.400) so schnell wie ein Start-up zu sein? Das manager magazin (Ausgabe April 2017) geht bei Amazon in Seattle auf die Suche nach den Erfolgsfaktoren (Paid-Artikel/Kauflink Heft).

Entscheidende Faktoren:

  • Amazon experimentiert viel – allein in den USA hat Amazon laut „mm” im vergangenen Jahr 1662 Patente angemeldet (+46%).
  • Durch das Experimentieren werden Fehler riskiert, die bei wichtigen Meetings direkt am Anfang gerne zusammengefasst werden, um es besser zu machen.
  • Amazon habe keine eigene Forschungsabteilung, Neuerungen entstünden meist in kleinen Teams.

A propos Fehler: Im flankierenden Interview räumt CEO Jeff Wilke seinen persönlich größten Fehler ein: „Als Jeff Bezos dem Top-Management seine Pläne vorstellte, mit dem Kindle das Buch zu digitalisieren, hielt ich das für keine gute Idee. Wir hatten bis dahin nur Software entwickelt und von Hardware keine Ahnung. Ich fürchtete, dass die Entwicklung des Kindle schwieriger und teurer werden würde, als dies die Planungen vorsahen. Jeff hat jedoch an die Idee geglaubt – und es hat sich gezeigt, dass er richtig lag.“

Gleich mehrere Hochhäuser lässt Amazon derzeit in Seattle bauen, inmitten derer die gläsernen „spheres“ angesiedelt sind. Foto: NBBJ (Architekten)

Neben dem Thema Innovation dekliniert der sechsseitige Artikel zahlreiche (oft schon erfolgreiche) Services und Produkte von Amazon durch:

  • Amazon Prime: Vielbesteller-Bindungs-Programm mit höherem Liefertempo und hochkarätigem Inhalte-Angebot (Video, Musik, Bücher), das nach Schätzungen 70 Mio Kunden umfasst.
  • Alexa: hauseigener Chatbot, der ebenfalls Kunden enger an Amazon bindet und inzwischen leistungsfähiger als die Pendants bei Apple und Google sei.
  • Stationäre Geschäfte: Vor einer massiven Expansion ins Filialgeschäft warte Bezos auf die zündende Idee, um sich abheben zu können – mit „Amazon Go“, einem Laden-Prototypen ohne Kasse, habe er diese womöglich gefunden.
  • Amazon Fresh: Lieferservice für Lebensmittel mit hohen logistischen Herausforderungen, Start voraussichtlich im Mai 2017 in Deutschland.
  • AWS: Amazons Cloud-Sparte, die seit der Gründung 2006 sage und schreibe 59 Mal die Preise gesenkt und so die Wettbewerber in die Knie gezwungen habe.

Auch zur Bezos-Nachfolge äußert sich der Artikel. Nach Einschätzung des „mm” wird eben jener Jeff Wilke (50) einmal Gründer Jeff Bezos nachfolgen; Wilke ist heute bereits CEO (neben Bezos und Andrew Jassy, Chef der Cloud-Sparte AWS). Wilke klinge genauso wie Bezos – nur sei sein Lachen angenehmer.

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