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Offerte für alle Indies der Welt

Nachdem Google den vereinigten US-Buchhändlern im April einen Korb gab, springt ein kanadischer Rivale jetzt in die Bresche: Kobo bietet den Mitgliedern der American Booksellers Association (ABA) ein Portfolio an E-Readern, Accessoires und E-Books an.
Kobo möchte das Programm diesen Herbst mit den ersten 400 Buchgeschäften eröffnen – diese Buchhändler hatten ursprünglich mit Google kooperiert und mussten sich jetzt rasch umorientieren. Perspektivisch sollen alle rund 2000 ABA-Mitglieder ihren Kunden die Kobo-Produkte offerieren können, um beim Verkauf einen Gewinnanteil zu erhalten. Kobo verspricht außerdem „Trainings, absatzfördernde Maßnahmen, Marketing, Verkaufs- und Logistiklösungen“.
Mike Serbinis, CEO von Kobo, zeigt sich in der Pressemitteilung euphorisch: „Diese Kooperation ist ein wichtiger Meilenstein für unabhängige Buchhandlungen auf der ganzen Welt und Kobo geht mit gutem Beispiel voran“. Und: „Dieses einzigartige Angebot möchten wir daher sobald wie möglich auf alle unabhängigen Buchgeschäfte der Welt ausweiten.“

Kobo füllt mit der Kooperation eine Lücke auf dem US-Buchmarkt. Während die Kanadier international breit aufgestellt  (s. unten) sind, fehlte ihnen in den USA nach der Pleite des Partners Borders ein großer Retail-Partner.

„Durch die Partnerschaft mit Kobo erhalten unabhängige Buchhändler Zugang zu einer breiten und vielfältigen Auswahl an elektronischen Büchern. Die Leser von heute wollen ein erstklassiges Kauferlebnis, sowohl im Buchgeschäft als auch online“, so Oren Teicher, CEO der American Booksellers Association.   
Das Kobo-Portfolio in Zahlen:

  • Kobo hat nach eigenen Angaben 10 Mio angemeldete Nutzer aus 190 Ländern in der eigenen Datenbank. Der Katalog umfasst laut Kobo über 3 Mio E-Book-Titel in 60 Sprachen. 
  • In Deutschland und Österreich bietet Kobo die eigene Hardware u.a. bei Redcoon, Media Markt, Saturn, Electronic Partner, Euronics, MediMax, Expert, Buy.com, Notebooksbilliger.de und Pcspezialist.de an. Mit einem Partner aus dem deutschen Buchhandel ist Kobo bislang nicht einig geworden.
  • Im englischsprachigen Raum kooperiert Kobo mit Indigo, Walmart, Best Buy, Target, WH Smith, Collins Booksellers und Whitcoull’s. 
  • In Frankreich hat sich Kobo Frankreichs führende Buchkette Fnac als Partner geangelt.  
  • Auch in der Heimat seines neuen Eigentümers, dem E-Commerce-Schwergewichts Rakuten, will Kobo Fuß fassen: Seit dem 19. Juli soll das komplette Angebot von Kobo bei Rakuten in Japan erhältlich sein.
Rückblick: Anfang April 2012 hatte Google angekündigt, zum 31. Januar 2013 das Affiliate-Programm mit den US-Buchhändlern beenden zu wollen. Google selbst erklärte in einem Blogtext, das Affiliate-Programm habe „zu wenig Zugkraft“ entwickelt.
Die digitalen Bücher sollen ausschließlich über den iTunes-Klon Google Play verkauft werden. Google hatte in den USA u.a. mit Powell’s, Alibris und weiteren Mitgliedern der ABA kooperiert, die beim Verkauf der E-Books an den Erlösen beteiligt wurden.

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