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Verkauf von Thalia wäre besser

Anlegerschützer haben bei der Douglas-Hauptversammlung in Essen massive Kritik an der Kommunikationspolitik des Konzerns und den Plänen zur Umstrukturierung von Thalia geübt. Thalia-Chef Michael Busch wurden Managementfehler vorgeworfen. 

Im Zentrum der Kritik stehen insbesondere die lückenhaften Ausführungen von Vorstand und Aufsichtsrat zu den Zukunftsplänen von Douglas: Wie sieht der Zeitplan aus? Wer sind mögliche Investoren? Die von der Konzernführung genannten Gründe für das mögliche Delisting der Douglas AG – darunter die Probleme, die Restrukturierung von Thalia unter dem Druck der Märkte umzusetzen – seien alleine nicht plausibel.  Jella Benner-Heinacher, Vize-Chefin bei der DSW, warnte davor, dass der Douglas-Konzern zum Spielball der beiden Aktionärsgruppen Kreke und Erwin Müller werde.

Kritik äußerten Aktionärsvertreter auch an der Struktur der Konzernführung: Dass der Vorstandsvorsitz und Aufsichtsrats-Chefposten in der Hand einer Familie lägen, sei ein grober Verstoß gegen Corporate-Governance-Prinzipien.

Mit Blick auf Thalia erklärte die DSW, dass ein Verkauf von Thalia aus Sicht der Aktionäre möglicherweise besser wäre: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“

Der Aktionärsvertreter Hans-Martin Buhlmann zeigte sich ebenfalls unzufrieden mit der Entwicklung bei Thalia. Mit Blick auf Bereichsvorstandschef Busch sagte Buhlmann: „Streichen Sie das ,S‘ in Ihrem Namen und wir schenken Ihnen Thalia.“ Rückblickend bleibe die Frage, wann man bei Thalia erkannt habe, dass die eigenen Flächen zu groß sind. 

Ingo Speich, Fondsmanager bei Union Investment, warf Busch Managementfehler vor, die Douglas nun teuer zu stehen kämen. So übertreffe allein der Abschreibungsbedarf (130 Mio Euro) das komplette Jahresergebnis. Sein Fazit: Die Existenzkrise von Thalia könne die Profitabilität der gesamten Holding belasten. Aktuell sei Thalia „in den Fängen der Krake Amazon“.

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