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Wenig veränderte Filiallandschaft im Schatten des Riesen

Der buchreport-Filialatlas hat zum 23. Mal die Filiallandschaft des deutschen Buchhandels vermessen. Die hat sich zuletzt als weitgehend stabil erwiesen. Marktführer Thalia baut seine Marktdominanz allerdings sukzessive weiter aus.

Dieser Beitrag ist die leicht überarbeitete Fassung der zuvor im buchreport.magazin 11/2023 erschienenen Analyse.

Die Rahmenbedingungen für Buchhandlungen bleiben auch nach der Pandemie herausfordernd. Die Polykrise und in deren Folge die von der Inflation reduzierten Budgets der Verbraucher sorgen für eine anhaltend gedämpfte Konsumstimmung. 

Hinzu kommen besonders für die Kalkulation des stationären Geschäfts strukturelle Entwicklungen wie die Verlagerung von Geschäften ins Digitale. Das gilt besonders für Hörbücher mit ihren wachsenden Streaming-Anteilen, zeigt sich aber auch in den steigenden Downloadzahlen bei E-Books und im Schulbuch-Saisongeschäft, auch wenn die Digitalisierung der Schulmedien bisher überwiegend holprig verläuft.

Nicht ausgebeulte Corona-Delle

Die Kennzahlen des Marktes verweisen auf die herausfordernde Lage:

  • Der während der Corona-Pandemie gebeutelte stationäre Buchhandel hat zwar 2022 zugelegt, das Absatz- und Umsatzplus von 5% konnte aber die Corona-Delle nur teilweise ausbeulen.
  • Auch in den ersten 11 Monaten 2023 sind die verkauften Stückzahlen sogar noch etwas unter dem niedrigen Niveau des Vorjahres verblieben. Umsatzzuwächse von gut 3% sind lediglich über höhere Preise erzielt worden.

Die Entwicklung der Umsatzzahlen analysiert buchreport monatlich.

Belletristische Impulse

Es gibt aber aus stationärer Perspektive auch erfreulichere Aspekte:

  • Die Verlagerung zum Online-Einkauf hat nicht nur an Dynamik verloren, sondern war 2022/2023 sogar rückläufig mit Marktanteilsrückgewinn für die Ladengeschäfte.
  • Seit 5 Jahren ist stationär nicht mehr so viel gedruckte Belletristik gekauft worden wie in diesem Jahr (Januar bis November).
  • Der stationäre Handel sieht durch die Nachfrage nach zum Teil opulent ausgestatteten Romance- und Fantasy-Büchern sowie durch den Manga-Trend wieder mehr junges Publikum in den Läden.

Die Kundenfrequenz bleibt aber insgesamt, ob in klassischen Einkaufsstraßen oder Einkaufscentern, bescheiden.

Stabile Handelslandschaft

Die Buchhandelslandschaft hat sich im Gegensatz zu früheren Zeiten in dieser ambivalenten Marktentwicklung zuletzt wenig verändert. Die Filialisten haben die bereits deutlich vor der Pandemie begonnene Bereinigung ihrer überdimensionierten Flächen abgeschlossen, Hugendubel und Marktführer Thalia ihre Ketten wieder etwas verlängert, auch durch Übernahmen.

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