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Ich erwarte ein großes Buchhandelssterben

In den vergangenen zehn Jahren seien die Flächen gegen die Entwicklung auf dem eher rückläufigen Buchmarkt gewachsen, erklärt Heinrich Riethmüller, Geschäftsführer Osiandersche Buchhandlung, die Krise einiger Buchhandelsfilialisten.  Ein Videointerview von der Leipziger Buchmesse 2012.
Osiander selbst spüre die Probleme der großen Filialisten kaum, da die eigenen Flächen in der Regel zwischen 300 bis 700 qm groß seien – nur am Standort in Reutlingen (3000 qm) suche man weiterhin nach geeigneten Konzepten für die große Fläche. Wichtig sei, dass das Personal auf den großen Flächen nicht reduziert werde – das reine Angebot (ohne Beratungsqualität) sei im Internet ohnehin besser. 
Ob die Filialisten künftig verstärkt kleinere Flächen ansteuerten, sei unklar. Aktuell seien diese in einer „Schockstarre“. Die kleineren Formate der Geschäfte könnten von den örtlichen, mittelständischen Buchhhändlern „lesernäher“ bespielt werden als von den zentral gesteuerten Filialisten. Daher sehe er keine Gefahr, dass Thalia, Hugendubel & Co. mit vielen kleinen Städten in die Kleinstädte gingen.
Riethmüller rechnet in den kommenden Jahren mit einem großen Buchhandelssterben in Deutschland. Der Anteil des stationären Sortiments am gesamten Buchhandel sei in den vergangenen Jahren von rund 60 auf 50% gesunken. Viele mittelständische Unternehmen seien von der Bildfläche verschwunden. Kleine Buchhändler seien heute unterkapitalisiert und könnten die Umsatzrückgänge nicht kompensieren.

An der Interviewreihe zur Krise der Filialisten haben auch der Rostocker Buchhändler Manfred Keiper (hier geht’s zum Video) und Zweitausendeins-Chefin Bianca Krippendorf (hier) teilgenommen. Weitere Interviews folgen auf buchreport.de

Mehr zur Krise der Filialisten im Dossier von buchreport.de

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