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Was wird aus dem Taschenbuch-Format?

»Für viele ist das Taschenbuch die preiswerteste Unterhaltung« Oskar Rauch ist seit September bei dtv Programmleiter Taschenbuch Belletristik und Sachbuch und erinnert daran, dass das Taschenbuch die geschichtliche Wurzel des dtv ist: „Die Rolle des reinen Zweitverwerters hat der Verlag inzwischen weit hinter sich gelassen. Trotzdem bleibt ,das kleine Buch‘ ein ganz wichtiger Bestandteil des Verlagsprogramms. Auch wenn die großen Formate und insbesondere das Paperback relativ an Bedeutung gewinnen, ist das Taschenbuch für den wirtschaftlichen Erfolg des Verlags nach wie vor ein äußerst wichtiger Baustein. Das wird sicher auch in den kommenden Jahren so bleiben. Unsere Aufgabe ist es, für jedes Buch das passende Format und die passende Ausstattung zu finden, damit es die besten Chancen am Markt hat. Das klassische Taschenbuch gehört da unbedingt dazu. Das Taschenbuch ist ein Format der Lesefreude und des Experiments. Und es gibt eine große Leserschaft, bei der das Geld nicht ganz so locker sitzt – und auch genau für diese ist das Taschenbuch. Die preiswerteste Unterhaltung, die es gibt.“ (Foto: Nina Lieke)

Was wird aus dem Taschenbuch-Format? Diese Frage resultiert aus 3 Marktbeobachtungen:

  • Die Verlage bringen immer weniger Taschenbuch-Novitäten heraus. Das ist ein eindeutiger Befund der von buchreport monatlich vorgenommenen Analyse der Taschenbuch-Auslieferungslisten der Verlage. Seit Jahren ist die Zahl der Neuerscheinungen rückläufig – in diesem Jahr noch einmal um 15% (s. das aktuelle buchreport-Taschenbuch-Barometer November).
  • Es werden deutlich weniger Taschenbücher verkauft.Die Nachfrage nach gedruckten Büchern ist im gesamten Buchmarkt rückläufig. Bei näherem Hinschauen ist das Hardcover davon nur etwas, das Paperback gar nicht und das Taschenbuch aktuell (anders als im Vorjahr) besonders betroffen. Das kann am reduzierten Angebot und auch daran liegen, dass sie im Verlagsmarketing und auch in Buchhandlungen an den Rand rücken.
  • Taschenbücher nähern sich preislich immer mehr dem Paperback an. Die Buchpreise steigen über alle Formate, aber beim Taschenbuch steiler, und das nicht erst seit dem Kostenschock von 2021/2022. Seit diesem Sommer kosten Taschenbuch-Novitäten im Schnitt über 13 Euro. Damit sind sie nicht mehr weit weg von den größeren Klappenbroschur-Ausgaben, die seit 2012 als „Paperback“ in einer eigenen SPIEGEL-Bestsellerliste erfasst werden.

Paperbacks sind die schicke Verwandtschaft: Viele davon werden seit diesem Jahr mit Farbschnitten weiter aufgebrezelt, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und in Social Media wie TikTok noch vorzeigbarer zu werden. Die meisten Taschenbücher kommen dagegen vergleichsweise unscheinbar daher.

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