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Verlust der literarischen Vielfalt im stationären Buchhandel

Ist die kulturelle Vielfalt im Buchhandel in Gefahr? In einem Text für das Magazin „Telepolis“ schreibt Timo Rieg über den Wandel im stationären und Online-Handel. Bücher als Geschenk stünden weiter hoch im Kurs, so Rieg. Doch sei in den vergangenen Jahren eine Entwicklung zu weniger Vielfalt zu beachten – dabei habe doch gerade der unabhängige Buchhandel mit seinen oft stark kuratierten Sortimenten für Akzente gesorgt. 

Dazu beigetragen habe die Buchpreisbindung, wegen der Kunden nicht auf Schnäppchenjagd gehen müssten und Händler keine Rabattschlachten führen müssten. 

„Die Konzentration auf einige Branchen-Riesen und den Online-Handel ist beim Buch aber folgenreicher als bei vielen anderen Produkten“, heißt es weiter. „Allerdings ist schon lange auch im Sortimentsbuchhandel ein Mainstream zu beobachten. In die Läden kommt, was sich gut abverkauft, daneben noch einige Hingucker, aber wenig Independent.“

Der Onlinehandel habe hier sicher auch eine Rolle gespielt. „Je größer der Druck von dort wird, umso eher schielt auch der stationäre Buchhandel auf die großen Umsatzbringer und lässt die Finger von ressourcenintensiver Kulturförderung“, schreibt Rieg.

Kulturfenster

Wenn der Sortimentsbuchhandel wieder stärker Hort der Kulturförderung werden solle, sei ein bewusster Schritt zurück notwendig. „Von alleine wird das aber nicht passieren. Vielleicht braucht es die Verpflichtung, einen bestimmten Anteil der Ladenfläche (bzw. bei Online-Händlern: der Produkte) den wenig lukrativen Büchern vorzubehalten: regionalen Verlagen, Autoren im Selbstverlag, nicht im Barsortiment vertretenen Waren und dergleichen.“

Rieg schlägt einen besonderen Weg vor: „Bei etwa 70.000 Neuerscheinungen pro Jahr, über eine Million verschiedene lieferbare Buchtitel muss es natürlich selbst für solche Kulturfenster eine Auswahl geben. Neben örtlichen und thematischen Kriterien könnte hier wie so oft, wenn keine inhaltlich begründete Auswahl zu treffen ist, das Los helfen: aus allen verfügbaren Neuerscheinungen wird je nach Größe der Buchhandlung eine Anzahl von Titeln ausgelost, die für eine gewisse Zeit dort präsentiert werden.“

Der ganze Text auf heise.de

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