
Der Geschenkbuch-Verleger: Joachim Groh hat seinen Geschenkbuchverlag in dritter Generation geführt und kräftig ausgebaut. Zum Jahreswechsel hat er an die Holtzbrinck-Tochter Droemer Knaur verkauft – aus familiären Gründen, aber auch mit Blick auf wachsende Vertriebsrisiken. Über die Besonderheiten des Geschenkbuch-Geschäfts spricht Joachim Groh im Interview im buchreport.magazin 1/2018 (Foto: buchreport).
Über Jahre gab es im Publikumsmarkt keine größeren Verlagsübernahmen. Diese Transaktionspause ist 2017 offenbar zu Ende gegangen. Drei bis dato inhabergeführte populäre Verlage wandern unters Konzerndach:
- Die Bonnier-Gruppe hat im Sommer die von Christian Jund (48) begründete Münchner Verlagsgruppe übernommen, die mit ihren populären Ratgeber- und Sachbuchmarken (u.a. Riva, mvg) 2016 bei 21,5 Mio Euro Umsatz angelangt war und 2017 erneut zweistellig gewachsen ist. Damit rückt die Bonnier-Gruppe enger an die marktführenden Publikumsverlagsgruppen Random House und Holtzbrinck heran.
- Die lange akquisitionsabstinente Holtzbrinck-Gruppe ist ebenfalls fündig geworden: Der Gruppenverlag Droemer Knaur übernimmt zum Jahreswechsel von Joachim Groh (51) den Geschenkbuch-Spezialisten Groh Verlag und wird damit zum Marktführer im stabilen und weniger novitätenabhängigen Geschenkbuch-Geschäft.
- Der Reise-Marktführer MairDumont übernimmt von Wolfgang Kunth (67) und Calina Kunth (51) den Reisebildband-Spezialisten Kunth Verlag.
Die übernehmenden Gruppen arrondieren ihr Portfolio und wollen die akquirierten Unternehmenseinheiten und Strukturen fürs Erste erhalten, auch die abgebenden Inhaber bleiben zunächst an Bord.
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