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Emily St. John Mandel punktet mit »The Glass Hotel«

Eine Kanadierin in New York: Emily St. John Mandel stammt eigentlich von einer kleinen Insel vor der Küste von British Columbia in Kanada, lebt aber mit Mann und Tochter seit Jahren in New York. (Foto: Dese’Rae L. Stage)

Der Verlag Alfred A. Knopf, der bei Penguin Random House (PRH) in New York die feinste Adresse für das gehobene Buchprogramm ist, hatte mit Emily St. John Mandel und ihrem neuen Roman „The Glass Hotel“ in diesem Frühjahr eigentlich Großes vor. Die Coronavirus-Pandemie hat der Lesereise und den vielen Fernsehauftritten jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht – aber immerhin ist auf die US-Kritiker weiterhin Verlass.

Eine Serie begeisterter Rezensionen in den Print- und Online-Medien hat „The Glass Hotel“ zum Einstieg auf Rang 6 im Bestseller-Ranking verholfen. Ein Beispiel dafür unter vielen: „Es macht einfach Spaß, beim Lesen die Handlungsfäden zu entwirren und immer neue spannende Szenarien aufzutun; so muss ein Buch sein, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte, weil man ihm beim Lesen verfällt“, schreibt „Chicago Review of Books“.

Die 41-Jährige Mandel gilt seit ihrem dystopischen Roman „Station Eleven“, der auf Deutsch als „Das Licht der letzten Tage“ im Programm von Piper erschienen ist, als eine der bedeutendsten Stimmen der nordamerikanischen Gegenwartsliteratur. „Station Eleven“ stand 2014 auf der Auswahlliste des National Book Award.

Mandel nimmt die Leser mit auf eine lange Reise. Sie beginnt in einem 5-Sterne-Hotel auf Vancouver Island, wo die Barfrau Vincent den dubiosen Finanzier Jonathan Alkaitis trifft, der in New York ein betrügerisches Spiel mit Anlegern treibt. Als sein Finanzimperium kollabiert, werden unzählige Menschen in den Ruin getrieben.

Hier geht es zur aktuellen Bestsellerliste USA (br+).

Auf der aktuellen Bestsellerliste Großbritannien kann Lady Anne Glenconner Erfolge aufweisen. Hier kommen sie zum Artikel und zur Bestsellerliste (br+). 

Kommentare

1 Kommentar zu "Emily St. John Mandel punktet mit »The Glass Hotel«"

  1. Eine Odysee im 21. Jahrhundert
    “ Das Glashotel“ (englischer Titel: The Glass Hotel) von der kanadischen Schriftstellerin Emily St. John Mandel ist ein Bestsellerroman über die Odysee des 21. Jahrhundert, mit all seinen Irrungen und Wirrungen.
    Der Inhalt ist modern und brisant, reflektierend, angeschnitten werden Themen wie Entwurzelung und Wandel, Gelegenheiten ergreifen und das Scheitern, hinüber zum Begriff Heimat: über das Suchen und Finden.
    Emily St. John Mandels Roman wurde bereits ein Jahr zuvor im englischen Original veröffentlich und war unheimlich erfolgreich. Das Buch “The Glass Hotel“ erreichte (s)einen Platz auf der ‚New York Times-Bestseller-List.
    Inhaltlich geht es um ein vom Inhaber Jonathan Alkaitis betriebene Luxushotel im Norden Kanadas, das mit seiner Naturidylle für gestresste Städter als Zufluchtsort gilt.‘ Auch geht es um das Zusammentreffen unterschiedlicher Charaktere, die Barkeeperin Vincent, die mit dem Ort schmerzhafte Erinnerungen verbindet.
    Durch einen Vorfall im Hotel beschließt sie alle Segel abzubrechen und geht mit dem Investor Alkaitis nach New York. Dieser hat aber eine alles als andere reine Vita und schnell wird klar, dass sein Vermögen und Ruhm nunmehr durch Betrug und Sonstige kriminelle Machenschaften aufgebaut ist. Eine Achterbahnfahrt ins Ungewisse beginnt.
    Schlauer, präziser Erzählstil (übersetzt von Bernhard Robben) mit pikanten Themen, die doch so einige Stereotypen der Zeit reflektieren. Ein Krimi und Drama zugleich, dass an manchen Stellen den Atem stocken lässt.
    Das Cover hervorragend und nostalgisch, hier eine eisige Landschaft (Kandas?), bildlich für die Leere und die paradoxerweise gespaltene und widersprüchliche Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.

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