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Einzelhandel blickt mit Sorge auf das Weihnachtsgeschäft

Die Weihnachtspressekonferenz des Handelsverbands Deutschland (HDE) war nicht unbedingt dazu angetan, fröhliche Feststimmung zu verbreiten. Über den anstehenden Wochen liegt ein schwerer Mantel aus Kostensteigerungen, Angst vor Energiepreisen und einer allgemeinen Unsicherheit angesichts der Lage der Welt. 

Über 70% der 500 befragen Einzelhändler haben für das anstehende Weihnachtsgeschäft schlechtere (51%) oder deutlich schlechtere (21%)  Erwartungen – so teilte es der HDE am Donnerstag. mit. Für die mäßige Vorfreude dürfte auch das Oktober-Geschäft verantwortlich sein, das sonst gerne als Indikator dienen könnte – auch hier waren 40% der Einzelhändler unzufrieden bzw. sehr unzufrieden (18%) mit den Umsätzen.

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2022 rechnet der HDE preisbereinigt mit einer knappen schwarzen Null bei einem Umsatz von rund 633,4 Mrd Euro (-0,1% im Vergleich zum Vorjahr). Das Weihnachtsgeschäft selbst werde den Erwartungen zufolge etwas schlechter ausfallen als 2021 (real -4%). Das Problem: Zwar gebe es nominelle Zuwächse, doch seien diese vor allem durch inflationsbedingte Preissteigerungen entstanden. Real und mit Blick auf die Kaufkraft wandele sich das dann eben in leichte Verluste um.

Onlinehandel gibt auf hohem Niveau leicht nach

Während der stationäre Handel immerhin mit einem leichten Wachstum von 502 Mrd Euro auf 548,7 Mrd Euro rechnet, verliert der Onlinehandel leicht von 86,7 Mrd Euro auf 84,7 Mrd Euro. Allerdings dürfte hier auch ein leichter Normalisierungseffekt greifen, schließlich hatte der Online-Handel in den verfangenen drei Jahren auch erhebliche und überdurchschnittliches Wachstum gezeigt. 

Hoffnung sollte laut HDE aber machen, dass die Verbraucher im diesjährigen Weihnachtsgeschäft vermutlich keine besondere Zurückhaltung pflegen wollen – 41% wollen mindestens gleich viel ausgeben wie im Vorjahr, 19% etwas weniger. 

Renner im Weihnachtsgeschäft bleiben dabei – überraschungsfrei – Schmuck und Uhren (Umsatzanteil von 27%) vor Büchern (26,6%), Spielwaren (25,5%) und Unterhaltungselektronik (25,3%). 

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