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Jens Klingelhöfer: »NFT – vielleicht das nächste große Ding«

Der Dienstleister für Digital Publishing, Bookwire, weitet sein Angebot um einen NFT-Marktplatz aus. NFT steht für Non-Fungible Token, eine nicht austauschbare digitale Erkennungsmarke. Geschäftsführer Jens Klingelhöfer erklärt im pubiz-Gespräch am 29. Oktober, warum NFT auch für die Buchbranche die Zukunft sein können.

 

In der Online-Gesprächsreihe „Pubiz meets Innovation“ trifft Ehrhardt F. Heinold am 29. Oktober um 14 Uhr Jens Klingelhöfer zu einem halbstündigen Gespräch

Wozu braucht man NFT? Für welche Produkte ist das geeignet und nützlich?

Wenn man sich umschaut, findet man recht schnell interessante Anwendungen. Man muss mit seinen Produkten bei den Kunden, bei den Fans das Gefühl erzeugen, dabei sein zu wollen. Und alles, was in der physischen Welt attraktiv ist, kann in der digitalen Welt genauso attraktiv sein, nur mit noch viel mehr Möglichkeiten. Mit NFTs lassen sich digitale Originale ausweisen, zusätzliche Leistungen hinzufügen. Das kann z.B. der Zugang zu einer exklusiven Lesung sein. Über Tokenisierung entsteht eine Verknappung: Es kann ein Buch nur einmal geben oder in einer limitierten nummerierten Auflage mit unterschiedlichen Artworks. Besitz und Handel von digitalen Gütern werden damit möglich. Man kann aber auch komplett über Bücher hinaus denken. Welche Character gibt es, welche Produkte lassen sich daraus entwickeln?

Warum sollte die Buchbranche dabei sein?

Publishing bedeutet nicht, gedruckte Seiten zwischen zwei Deckel klemmen, sondern: Stories zum Kunden bringen. Dabei stehen wir in der Entertainment-Industrie in einem großen Wettbewerb um Aufmerksamkeit. Das Hörbuch beispielsweise ist ein geniales Produkt, was das Publishing unbedingt braucht, weil es neue Zielgruppen erreicht. Es gibt auch Menschen, die auf Sammelkarten stehen. Warum tun sie das? Weil sie etwas haben wollen, was andere nicht haben. Mit NFT-Technologie kann ich digitale Originale schützen.

Ist die Buchbranche schon so weit oder sind Sie damit auf der Überholspur?

Ja, das kann schon sein, aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Früher oder später werden viele erkennen, dass darin eine Geschäftschance liegt. Wir müssen es uns trauen und als Botschafter durchs Land ziehen, wie wir es bei E-Books vor 12 Jahren auch gemacht haben. Das hat sich letztlich für alle ausgezahlt. Wir haben schon einiges Feedback von Verlagen bekommen. Vor allem große Unternehmen wissen, wenn sie solche Strukturen nicht erkennen, machen der Autor, Agent oder jemand anderes aus der Kette es vielleicht ohne sie.

Natürlich ist der Weg ungewiss und wir können uns auch irren. Aber wenn man sich die globalen Trends anschaut, wird eines klar: Wenn man nicht frühzeitig versucht, etwas daraus zu machen, steht man irgendwann daneben und fragt sich: Warum habe ich das nicht gesehen? Ja, es braucht ein bisschen Mut und wir versuchen auch, uns ein wenig Verrücktheit zu erhalten. Aber selbst wenn wir auf die Nase fallen, haben wir dabei so viel gelernt, was wir in andere Projekte einbringen können.

Wie können Sie an Ihr bisheriges Know-how anknüpfen?

Natürlich haben wir eine gewisse Erfahrung, da wir uns schon immer mit digitalen Produkten beschäftigen. Aber wir reden über ganz neue Publishing-Produkte und eine ganz neue Welt an Transaktionen. Das ist auch für uns ein Stück Neuland. Wir haben uns erst einmal sehr intensiv persönlich dafür interessiert, aber uns mit Beratern auch externe Expertise ins Haus geholt und diese Welt erst einmal selbst verstanden. Es hat im Business Development begonnen, aber wir haben das Thema schnell vergrößert. Jetzt entsteht ein eigenes Team, das sogar zu einer Tochterfirma wird. Das ist wichtig, denn NFT könnte eines der nächsten großen Dinge im Publishing werden.

Wie nehmen Sie die bestehenden Teams dabei mit?

Das ist nicht so einfach, weil bei unserer Größe nicht jeder etwas mit dem Business Development zu tun hat. Wir haben mit „All About Blockchain“ eine große externe Digitalkonferenz veranstaltet und wir machen auch intern Schulungen, denn wir wollen natürlich unser gesamtes Team mit einbeziehen. Es gibt auch eine Kraft nach innen und motiviert die Kollegen, wenn man zeigt: Wir arbeiten hier an etwas wirklich Neuartigem.

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