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Buntes Programm made in Schöneberg

Das vielfältige Programm entzieht sich einer griffigen Definition, aber das Voland-&-Quist-Team weiß sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Sorge bereitet wie anderen Kleinverlagen die Unwägbarkeit der Verlagsförderung.

In Schöneberg sitzt Voland & Quist mittendrin in der Berliner Indie-Verlagsszene: Die Räumlichkeiten sind nur ein paar Straßen entfernt vom Kanon Verlag, den der ehema­lige Aufbau- und Ullstein-Verleger Gunnar Cynybulk 2020 gegründet hatte, und auch der Verbrecher Verlag ist nicht allzu weit weg. Bei den unabhängigen Verlagen pflege man mehr Kooperation und weniger Konkurrenz untereinander, betont Anna Jung nicht nur in Bezug auf die räumliche Nachbarschaft. Sie hat seit einem Jahr bei Voland & Quist die Programmleitung inne und macht auch die Pressearbeit.

Leif Greinus (Foto: Robert Gommlich)

Verleger Leif Greinus (Foto: Robert Gommlich)

Ein alle halbes Jahr sichtbares Zeichen guter „Nachbarschaft“ ist bei Voland & Quist der gemeinsame Vorschauenversand mit dem Mairisch Verlag (Hamburg). Das ganz große Kooperations-Ausrufezeichen setzte Voland-&-Quist-Verleger Leif Greinus aber, als er im vergangenen Jahr mit Kanon-Verleger Gunnar Cynybulk in Leipzig eine Pop-up-Buchmesse auf die Beine stellte. Es war eine Antwort auf die während der Corona-Pandemie zum dritten Mal in Folge abgesagte Leipziger Buchmesse, die für unabhängige Verlage besonders wichtig ist. Greinus und Cynybulk konnten für den kurzfristig organisierten Leipzig-Ersatz auch den zugstarken Verlagsmittelstand gewinnen, darunter Häuser wie Suhrkamp, Klett-Cotta, Hanser und C.H. Beck.

Am Ende war das Einmalprojekt Pop-up-Buchmesse mitsamt Lesungsprogramm und Ukraine-Podium mit 10.000 Besuchern ausverkauft. Vieles wurde dabei ehrenamtlich und verlagsübergreifend organisiert, das Lesungsprogramm etwa stellte Anna Jung (damals noch bei Jung und Jung) gemeinsam mit Kristine Listau (Verbrecher Verlag) und Verena Knapp (Klett-Cotta) zusammen.

Sichtbarkeit schaffen: Aufmerksamkeitsschub im Jahr 2022

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