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Marginalisierung des Sortiments

Schon lange war den unabhängigen französischen Buchhändlern  das Auftreten von Hachette Livre in der Buchbranche ein Dorn im Auge – die Lagardère-Tochter zeige zu wenig Solidarität mit Buchhändlern, so der Vorwurf. Jetzt entzündet sich alte Groll gegenüber dem Konzernverlag an der Allianz von Hachette und Apple.

Mit einer Petition unter dem Titel „Hachette Livre veut-il se passer des librairies?” („Will Hachette Livre auf den Buchhandel verzichten?“) macht der von Benoît Bougerol geleitete Sortimenterverband Syndicat de la librairie française (SLF) Front gegen den Verlag und fordert einen Strategiewechsel. Zentraler Vorwurf: In einer gemeinsamen Anzeigenkampagne von Hachette und Apple zum Start des iPad in Frankreich (im Fokus der Anzeigen stehen Bücher, die „schon verfügbar auf dem iPad“ seien) habe der Verlag einmal mehr ein „tiefes Misstrauen“ gegenüber dem stationären Buchhandel offenbart – obwohl dieser zu einem großen Teil zum Erfolg der Bücher beigetragen habe. Kehrseite der Monopolbildung, zu der Hachette beitrage, sei die Marginalisierung des französischen Buchhandels, zitiert „Livres Hebdo“ aus dem Petitionstext, der bereits von über 400 Sortimentern unterzeichnet worden sei.

Was die Sortimenter außerdem zum Protest animiert haben dürfte, ist die Tatsache, dass sie in Kürze in direkten Wettbewerb zu Apple treten. Voraussichtlich zur Frankfurter Buchmesse werden die Buchhändler ihr gemeinsames E-Book-Portal 1001libraires.com öffnen.

Der Vorstoß des SLF ist jedoch unter den Buchhändlern umstritten, berichtet das französische Bücher-Portal Actualitté.com. Und zitiert einen anonymen Sortimenter: „Die Verlage müssen neue Verkaufsstellen aufbauen, wollen aber nicht das Sortiment eliminieren, das ist lächerlich.“

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