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»Machine-generated books sind ein sehr wahrscheinliches Szenario«

Niels Peter Thomas (Foto: Springer Nature)

Niels Peter Thomas ist Chief Book Strategist des Wissenschaftsriesen Springer Nature und koordiniert das Buchgeschäft über alle Imprints und Geschäftsbereiche sowie alle Buch-Geschäftsmodelle hinweg. Auf der E-Book-Konferenz 2017 im Münchner Literaturhaus spricht er unter dem Titel „Von Künstlicher Intelligenz bis Piraterie“ darüber, wie Bücher in Zukunft präsentiert und konsumiert werden. Im pubiz-Interview gibt er Auskunft über die andauernde Evolution des digitalen Buches.

Ist das wissenschaftliche Buch in Kodex-Form, wie es mittelalterliche Mönche in ihren Skriptorien erfanden, am Ende seines Lebenszyklus angelangt?

Das kommt darauf an, wie man die Frage versteht. Ein wissenschaftliches Buch rein in gedruckter Form ist sicherlich nicht mehr zeitgemäß und wird schon jetzt kaum mehr publiziert. Aber es hat sich weiterentwickelt, in verschiedene mediale Formen, die parallel existieren. Das gedruckte Exemplar wird man zu anderen Zwecken in die Hand nehmen als die verschiedenen digitalen Formate. Damit ist das Buch natürlich nicht am Ende. Im Gegenteil, man kann jetzt viel mehr damit anfangen als noch vor wenigen Jahren.

Wissenschaftliche Literatur wird selten vom vorderen bis zum hinteren Deckel durchgelesen. Ist der Kodex überhaupt das geeignete Gefäß für wissenschaftliche Inhalte oder nicht vielmehr nur ein Notbehelf, der jetzt besser wegdigitalisiert werden sollte?

Das kann man getrost dem Leser überlassen. Der eine liest das Buch von vorne bis hinten, der andere hat weniger Zeit und eine konkrete Frage, die er schnell beantwortet haben will. Die Kunst ist es, diese Antwort schnell zu liefern. Wenn das gelingt, gibt es kaum Argumente, warum man etwas wegdigitalisieren sollte, das Buch bietet dann allen, was Sie suchen.

Sie beschäftigen sich eingehend mit dem wissenschaftlichen Buch der Zukunft. Welche ist die kühnste Vision des Buches, welche die abgedrehteste, die Sie kennen?

Ein sehr wahrscheinliches Szenario, welches trotzdem sehr viele Menschen noch in den Bereich der Science-Fiction einordnen, sind „machine-generated books“, also Bücher, die mit künstlicher Intelligenz von Algorithmen geschrieben werden. Vorher müssen wir uns allerdings erst darum kümmern, dass Algorithmen unsere Bücher lesen und interpretieren können, damit haben wir in der nächsten Zeit schon sehr viel zu tun.

Das komplette Interview lesen Sie hier bei pubiz.de

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