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Onleihe verzeichnet 22 Mio Ausleihen

Mobilversion der Onleihe (Foto: Divibib)

Die EKZ-Tochter Divibib hat aktuelle Nutzungszahlen ihrer Ausleihplattform Onleihe veröffentlicht. Demnach haben die E-Leihen im vergangenen Jahr um 27% zugelegt. Das Wachstum hat allerdings trotz eines wachsenden Pools teilnehmender Bibliotheken und neuer Inhalte etwas an Dynamik verloren.

Die Zahlen im Überblick:

  • 2016 wurden 22,2 Mio Ausleihen verzeichnet.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 27% (2015: 17,5 Mio, +34%).
  • Aktuell beteiligen sich knapp 3.000 Bibliotheken an der Onleihe.

Damit ist die Onleihe weiterhin die führende digitale Ausleihplattform bei öffentlichen Bibliotheken. 2016 war auch der US-amerikanische Distributor OverDrive in den deutschsprachigen Markt eingestiegen.

 

Erweitertes Portfolio, teure Lizenzen

2016 konnte die Divibib ihr Angebot wesentlich erweitern: Nach Random House einigten sich im Frühjahr mit Holtzbrinck und Bonnier auch die anderen großen Publikumsverlagsgruppen mit der Divibib über Konditionen für die Onleihe. Mit Publikumsliebling Diogenes wurde ebenfalls ein Rahmenvertrag für die Lizenzierung von E-Medien geschlossen. Die Kehrseite: Kurze Zeit später beschwerten die ersten Bibliotheken über teure E-Book-Lizenzen und stiegen aus.

Auch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) sorgte für Konfliktpotenzial – mit offenem Ausgang: Er hatte im November 2016 entschieden, dass E-Books und gedruckte Bücher beim öffentlichen Verleih unter bestimmten Voraussetzungen gleich zu behandeln seien. Das gilt auch für eine EU-Richtlinie von 2006, der zufolge die Mitgliedsstaaten ein gesetzliches Verleihrecht einräumen können – unabhängig von der Zustimmung der Rechteinhaber.

In Deutschland werden die Leihkonditionen bislang zwischen Verlagen und der Divibib ausgehandelt. Ob sich der EuGH-Entscheid auch in nationalem Recht niederschlägt, ist unklar.

Kommentare

2 Kommentare zu "Onleihe verzeichnet 22 Mio Ausleihen"

  1. Die digitale Wende ist bereits erfolgt und die Branche hat sie verschlafen. Es ist noch genug Geld da, um die fastleiche noch kuenstlich am Leben zu erhalten.

  2. Michael Förster-Neufeld | 20. April 2017 um 13:26 | Antworten

    Wie wäre es denn überhaupt mit der ketzerischen Idee, in der Branche unter Federführung des Börsenvereins, Sortimenterausschusses oder eines zu gründeten Interessenverbandes, eine eigene Plattform an den Start zu bringen, die auf die Zusammenarbeit von Verlagen und Buchhandlungen setzt? EINEM Anbieter den Markt fast allein zu überlassen, klingt nicht nach einer zukunftsweisenden Lösung. Wäre das nicht ein gemeinsames Projekt, bei dem zumindest Bibliotheksdienstleister aus dem Handel hellhörig werden könnten? Oder wollen wir die digitale Wende einfach weiter verschlafen?

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