Mitte Februar hatte Bastei Lübbe eine ehrgeizige Wachstumsstrategie in den USA und China abgesteckt. Jetzt folgen Fakten: Im Reich der Mitte kooperieren die Kölner mit einem nationalen App-Vertrieb. In den USA sollen innerhalb des kommenden Jahres über 200 E-Books in Englisch erscheinen.
Am 9. Juli, 14 Uhr, veranstaltet buchreport ein Webinar über Perspektiven von westlichen Verlagen auf dem chinesischen Buchmarkt. Zu den Referenten gehört Gareth Cuddy (Foto), Gründer des globalen E-Book-Distributeurs Epubdirect. Bei Interesse bitte eine Mail an info@buchreport.de schicken, wir halten Sie auf dem Laufenden.
Kii heißt der App-Vertrieb, mit dem Bastei Entertainment (so der Name der Lübbe-Digitalsparte) ab sofort kooperiert, um mit den eigenen Inhalten in den chinesischen App-Stores zu landen. Kii habe mehr als 100 Mitarbeiter und Niederlassungen in Tokio, San Mateo, Kalifornien, Hongkong und Shenzhen, so Lübbe.

Colin Lovrinovic, der bei Lübbe federführend die Internationalisierung der digitalen Inhalte vorantreibt, freut sich darüber, dass sich zwei der größten chinesischen App-Stores mit jeweils mehreren 100 Mio Nutzern von den Lübbe-Produkten begeistert zeigten und aktiv bei der Bewerbung helfen würden. Die iOS-Version der ersten „Lauras Stern“-App sei auf Platz 3 der meistverkauften iPad-Apps in China gestiegen, die Android-Version werde einen noch größeren Erfolg erzielen, da der Markt für Android-Produkte in China wesentlich größer sei als der für iOS-Apps.
Der chinesische Markt sei der wichtigste ausländische Markt für Lübbe, erklärte Thomas Schierack, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, im Februar. Man wolle dort ein Joint Venture, die Bastei Lübbe International Limited Hongkong, zum Vertrieb von E-Books gründen.
Auch in den USA, wo ebenfalls eine Dependance geplant ist, erhöht Lübbe das Tempo. Innerhalb des kommenden Jahres sollen dort 200 E-Books und 20 Apps herausgebracht werden, erklärte Lovrinovic dem Branchenmagazin „Publishers Weekly“:
- Darunter seien Übersetzungen aus dem Deutschen und Bücher, die direkt auf Englisch geschrieben worden seien.
- Der Schwerpunkt liege auf Belletristisches, ohne vorherige Print-Auskopplung (E-Originals). Sachbücher seien aber nicht ausgeschlossen, ebensowenig, dass Lübbe die digitalen Rechte an englischen Titeln einkaufe.
- Das Gros der Titel sind Serien-Titel, darunter aus der im Januar gestarteten Reihe „Cotton FBI“ (zweiwöchentlich neue Folgen à 1,99 Dollar).
- Bastei wolle auch Print-on-Demand-Tests fahren.
- Bei den Apps steht der Titel „Netwars“ (ab 15. Mai) im Zentrum (hier ausführlich vorgestellt).
Die Zielvorgabe der Bastei-Internationalisierung: Bis 2019 soll 50% des Umsatzes digital erwirtschaftet werden, ein Drittel davon solle durchs Auslandsgeschäft hereinkommen.
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