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Felix Streit und Hamster Kasimir

Auf dem Kopf stehen bis ins hohe Alter, den Roman über einen yogatreibenden Medienanwalt fertigstellen – und bitte ein bisschen mehr Anerkennung für die literarischen Bertelsmann-Verlage – Rainer Dresen, Justiziar der Verlagsgruppe Random House, formuliert zum Jahresende für buchreport.de seine Wünsche.

Das hat mich am meisten gefreut 
Das eindrucksvolle Bertelsmann-Bekenntnis zu seinen Verlagen in Wort („Bertelsmann macht sein 178 Jahren Bücher, und Bertelsmann wird auch noch in 178 Jahren Bücher machen“) und Tat, verkörpert durch den Zusammenschluss von Penguin und Random House International.
Das hat mich am meisten geärgert
Die „Süddeutsche Zeitung“ vom Buchmesse-Mittwoch, die einem einschlägig bekannten Feuilletonredakteur die Kommentarspalte auf Seite Vier überlassen hat und dem das „Kunststück“ gelang, sich über die angeblich ausschließliche Kommerzorientierung des Shades-of-Grey Verlages Random House auszulassen, ohne den zwei Tage zuvor verliehenen Deutschen Buchpreis an die Autorin unseres über viele Jahre gehegten und gepflegten, hoch angesehenen Luchterhand Literaturverlags, Terézia Mora, auch nur zu erwähnen.
Und – ohne die Verdienste des dann prämierten Verlegers schmälern zu wollen – der Umstand, dass das Wahlgremium für die Auszeichnung zum „Verleger des Jahres 2013“ offenbar die verlegerische Leistung eben jenes personenidentischen Goldmann- und Luchterhand-Verlegers nicht für hinreichend preiswürdig erachtete. Aber vielleicht kommt das ja noch irgendwann einmal, spätestens dann, wenn der bekanntlich hierfür langjährig als Anwärter gehandelte Luchterhand-Autor Antonio Lobo Antunes endlich den Nobelpreis gewinnt.
Das habe ich 2013 am liebsten gelesen
Die Sportseite der „Süddeutschen Zeitung“.
Leider nicht die Absatzzahlen meines Buchs „Beim ersten Om wird alles anders“, und schon gar nicht dessen nicht nur angesichts der Bestände um Jahre zu früh gekommene Makulatur-Benachrichtigung.
Das steht auf meiner persönlichen Agenda 2014 (Top-3)
2014 endlich meinen Roman um den yogatreibenden Medienanwalt Dr. Felix Streit und seinen treuen Begleiter, den Hamster Kasimir, fertigzustellen.
Meine achtjährige Tochter noch öfter vom iPad weg und zum Buch hin zu locken.
Weiter daran zu arbeiten, niemals wie Michel Krüger zu enden und eines Tages bekennen zu müssen: „Ich hatte herausgefunden, dass mir Kopfstände Spaß machen. Weil die Welt auf dem Kopf steht. Ich konnte auf dem Tisch Kopfstand machen, zehn Minuten zum Ausruhen. [….] Aufhören musste ich dann, als ich dicker wurde. Der kleine Kopf hat die neunzig Kilo nicht mehr tragen wollen.“
Das muss sich in der Branche 2014 ändern
Vielleicht sollte man daran arbeiten, dass sich die öffentliche Wahrnehmung noch stärker ändert, wonach die Buchbranche rückwärtsgewandt und vorgestrig sei und angesichts neuer Herausforderungen gerne von den guten alten Zeiten spricht. In Wirklichkeit hat sie sich in den letzten Jahren in einem kaum für möglich gehaltenen Tempo selbst erneuert und für die neuen Herausforderungen durch rasend sich verändernde Marktbedingungen und das Auftreten auch buchfremder Player erneuerungsfähig gemacht.

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