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Amazon geht in die Luft

Amazon-Chef Jeff Bezos weiß sich und seine Firma zu vermarkten. Am Wochenende sorgte er weltweit mit einem langen Fernsehinterview für viel Aufsehen. Doch nicht Bezos Ausführungen zum Buchhandel und zum unvermeidlichen Untergang von Amazon selbst machten die große Twitter-Welle: Amazon will in wenigen Jahren Drohnen für die Paket-Belieferung einsetzen.

Im Gespräch mit dem US-Moderator Charlie Rose widmete sich Bezos zunächst u.a. dem Kindle-Geschäft und dem Wettbewerb mit dem stationären Buchhandel:

  • Bezos bestätigte, dass Amazon mit den Kindle-Geräten kein Geld verdiene – in der Hoffnung, dass beim Verkauf der Inhalte etwas übrig bleibt.
  • Das Internet sei für alle Medien-Industrien ein Disruptor, so auch für den Buchhandel. „Die Leute könne sich darüber beschweren, aber das ist keine Strategie.“ Und: „Der Buchhandel trifft nicht auf Amazon, der Buchhandel stößt auf die Zukunft“ („Amazon is not happening to bookselling, the future is happening to bookselling“).
  • Bezos räumte ein, dass er glaube, dass Amazon eines Tages unvermeidlich selbst Opfer der Disruption werde, „hoffentlich aber nach meinem Tod“.
Für den „big buzz“ in der Medienwelt sorgten aber nicht Bezos‘ Untergangsszenarien, sondern die Präsentation von „Prime Air“ (hier die Webseite zum Projekt): kleine Hubschrauber, die vollautomatisch kleine Pakete ausliefern sollen. Die Details:
  • Nach der Online-Bestellung sollen die Drohnen binnen 30 Minuten Pakete bis 2,3 kg zum Empfänger bringen – 86% der Bestellungen, so Bezos, entfalle auf diese Gewichtskategorie.
  • Die Drohnen können in einem Radius von umgerechnet 16 km rund ums Zentrallager ausliefern.
  • Die Drohnen sind autonom, nach Eingabe der GPS-Daten fliegen sie vollautomatisch los.
  • Noch fehlt Amazon die Zulassung der US-Flugaufsicht Federal Aviation Administration, die 2015 erwartet wird. Bezos glaubt, dass „Prime Air“ bis 2017 oder 2018 einsatzbereit ist.
  • Größte Herausforderung laut Bezos: für die Verlässlichkeit der Drohnen sorgen, „diese dürfen nicht bei jemandem auf dem Kopf landen.“
  • Eines Tages seien „Prime Air“-Drohnen so selbstverständlich wie LKW auf der Straße.
Wie von buchreport.de berichtet, will ein australisches Start-up Lehrbücher mit einer Drohne zu den Studenten bringen – bald auch in den USA.

Fotos: Amazon, CBS

Kommentare

5 Kommentare zu "Amazon geht in die Luft"

  1. Scheinbar ist der Drohnen-Paketservice nicht so abwegig – DHL probiert es ab kommender Woche aus: http://www.focus.de/finanzen/n

  2. Auch mit Stuss kann man sich ins Gespräch bringen.

  3. 86% der Bestellungen, so Bezos, entfalle auf diese Gewichtskategorie, nämlich unter 2 kg. Wieviel Prozent der Bestellungen werden denn im Umkreis von 16 km rund ums Zentrallager ausgeliefert?

  4. abgedreht… mal sehen, was die deutsche Flugsicherung dazu sagt.

  5. Günter Yogi Lauke | 2. Dezember 2013 um 16:00 | Antworten

    ***LOL*** – Quatsch mit Sosse!

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