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Rotstift bei Tantiemen

Die Verteilungskämpfe bei E-Books könnten an Schärfe gewinnen. Nachdem Random House und Simon & Schuster zuletzt die Tantiemen der Autoren gesenkt haben, zieht Macmillan jetzt nach – und reduziert den Anteil bis auf die Niedrigstmarke von 20%. Proteste der Autorenverbände sind programmiert.

In der vergangenen Woche hat Macmillan-CEO John Sargent in einem Brief an Agenten (hier zum Download) die Vereinheitlichung der bisher disparaten Autorenverträge angekündigt. Dabei soll bei allen Macmillan-Töchtern (u.a. St. Martin’s, Farrar Straus and Giroux, Henry Holt, Picador) künftig einheitlich nur noch 20% des Reinerlöses von E-Books an die Autoren ausgeschüttet werden. Dies meldet E-Reads (hier). Zum Vergleich: In den englischsprachigen Ländern werden bei Lizenzverhandlungen derzeit normalerweise 25% favorisiert.

Bei Verkäufen direkt vom Verlag an die Kunden schüttet Macmillan in Zukunft jedoch mehr als bisher aus: 10% (bis 10.000 verkauften Downloads) bzw. 15% (mehr als 10.000 DLs). Üblich sind bis dato nur 5%.

Nicht nur im englischsprachigen Ausland könnte die Macmillan-Offensive für Diskussionen sorgen und möglicherweise Verlage dazu ermutigen, ebenfalls die Tantiemen (weiter) zu kürzen. Zuletzt hatten beispielsweise Random House und Simon & Schuster die Autorenanteile (auf 25% des Reinerlöses) gesenkt (hier mehr).

Hierzulande liegt für die Verlage die Schmerzgrenze (noch) bei 20%, was vor allem die Schweizer Agenten in eine prekäre Situation bringt, denn vor allem die Amerikaner zeigen sich wenig kompromissbereit. Peter S. Fritz dazu: „Hier gibt es noch sehr viel Klärungsbedarf.“
 
 

Kommentare

1 Kommentar zu "Rotstift bei Tantiemen"

  1. Some proponents of the ebook publishing industry maintain that the lowering of the royalties (Tantiemen) percentage figures not necessarily corresponds to a lowering of the amount of royalties that the author receives in the end. This would be because the new net price royalty arrangements have a more flexible pricing scheme, allowing for different prices in different online markets. The bottom line would be that, with lower prices (and less proceeds per ebook for the author), the number of copies sold could be greater, and therefore generate more money for both the publishers and the authors.

    Personally, I do not believe in such stories. I view, just as I suspect you do, that the lowering of the ebook royalty percentage is, in real life, nothing but a lowering also of the *author’s* real income, while it maintains or even increases the profit made by the publisher(s).

    Bo, Editor
    EbookBrothers.com

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