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IFH Köln: Die größte Konkurrenz ist nicht immer das Internet

Im Rahmen der Untersuchung wurden laut IFH Köln im Herbst 2016 insgesamt 58.000 Interviews mit Innenstadtbesuchern in 121 Städten geführt. Wo fühlen sich die Konsumenten besonders wohl? Die Siegerstädte in den einzelnen untersuchten Größenklassen sind: Leipzig (über 500.000 Einwohner), Erfurt (200.000 bis 500.000 Einwohner), Heidelberg (100.000 bis 200.000 Einwohner), Hilden (50.000 bis 100.000 Einwohner), Wismar (25.000 bis 50.000 Einwohner) und Quedlinburg (bis 25.000 Einwohner). „Im Vergleich mit den anderen untersuchten Städten ihrer Kategorie können diese Top-Performer in Sachen Innenstadtattraktivität besonders punkten“, teilt das IFH Köln mit.

 

Keine gute Gesamtnote für die Stadtzentren

Im Gesamtdurchschnitt aller 121 teilnehmenden Städte bewerten die Befragten ihre Innenstädte wie schon in der Erhebung 2014 mit der Schulnote drei plus. Lediglich Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern konnten ihre Bewertung im Vergleich zu 2014 leicht verbessern. „Der Veränderungsdruck durch den branchenspezifischen Strukturwandel im Handel, durch demografische Verschiebungen und durch die Digitalisierung nimmt zu. Mit einer drei plus als Schulnote können Städte, die sich für die Zukunft aufstellen möchten, nicht zufrieden sein. An jedem Standort stellt sich die Frage nach Lösungen, um drohenden Bedeutungsverlust zu vermeiden. Dies ist unabhängig von der Stadtgröße“, betont IFH-Geschäftsführer Boris Hedde.

 

Ist der Online-Handel der größte Feind der stationären Händler?

„Obwohl nach wie vor jeder fünfte Befragte angibt, aufgrund vermehrten Online-Shoppings seltener in die Innenstadt zu fahren, ist die größte Konkurrenz der Stadtzentren nicht immer das Internet“, betonen die Marktforscher im Resümee ihrer Untersuchung. „Eine genaue Betrachtung der einzelnen innenstadtrelevanten Sortimente zeigt, dass der stärkere Wettbewerb zwischen einzelnen stationären Standorten stattfindet. So wandern Konsumenten zum Beispiel bei Bekleidung, Wohnartikeln, Schreibwaren oder bei Optikern eher in andere Städte ab, anstatt auf das Internet zurückzugreifen. Bei Telekommunikation oder Consumer Electronics hingegen ist der Onlinekanal schon heute bei jedem fünften der präferierte Einkaufsort“, wird erläutert.

 

Wie kann man gegensteuern?

„Gefordert sind ganzheitliche und kontinuierlich angepasste Konzepte für eine standortbezogene Langfrist-Strategie, die nicht an der Stadtgrenze endet. Erst wenn Immobilienbesitzer bekannt, Handelsunternehmen bereit und Kommunalverantwortliche gewillt sind, kann handlungsorientiert agiert werden. Schon dies zu erreichen, stellt aber oft schon eine Herausforderung dar“, so Hedde. Und weiter: „Nur eine gemeinsame, lösungsorientierte Bewertung der lokalen Situation bietet eine Chance für zielführende und nachhaltig wirkende Entscheidungen.“

 

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