Die Nachricht schlug am Dienstagabend wie eine Bombe ein: Nach nur zwölf Monaten feuert Barnes & Noble mit sofortiger Wirkung seinen CEO Ron Boire (Foto r.). Das knappe Statement ist an Deutlichkeit nicht zu überbieten: „Der Verwaltungsrat ist zu dem Entschluss gekommen, dass Mr. Boire nicht in das Unternehmen passt und er es deshalb im beiderseitigen Interesse verlassen wird.“ Eine Trennung im Guten liest sich anders.
Die Konsequenzen aus dem Rauswurf rücken den Mann wieder in den Blickpunkt, der eigentlich nach der Aktionärsversammlung am 14. September seinen Ruhestand genießen wollte: Chairman Len Riggio (Foto l.). Während die Suche nach einem CEO mit Hochdruck betrieben wird, wird der 75-Jährige, der mit 17,5% auch größter Einzelaktionär von Barnes & Noble ist, kommissarisch als CEO die Zügel übernehmen. Unterstützt wird er vom Führungsteam des größten stationären US-Buchhändlers, das nach Boires Abschied intakt bleibt.
Wie die Finanzmärkte auf die Nachricht reagieren werden, wird sich heute im Laufe des Tages zeigen. Barnes & Noble hatte das Statement erst unmittelbar vor Börsenschluss veröffentlicht. Das „Wall Street Journal“ zitiert John Tinker, einen Analysten von Gabelli & Co., dahingehend, dass die Börse von der Entwicklung ebenfalls überrascht worden ist. „Investoren mögen keine Überraschungen“, sagt Gabelli und deutet damit bereits an, in welche Richtung sich der Aktienkurs bewegen wird – mutmaßlich nach unten.




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