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Helmut Buske Verlag übernimmt Geheimsprachen Verlag

Endi etzlienti Echsprierndri erdi Ambiurgbierdri Edelkiopperkliookspri lautet die Widmung im Buch über die Geheimsprache aus dem Hamburger Hafen : `Den letzten Sprechern der Hamburger Kedelkloppersprook ́. Sie, die alten Sprecher, die zur Zeit der Dampfschiffahrt bis in die 1930er Jahre das sogenannte Barmbeker Latein gesprochen haben, gibt es heute nicht mehr. Was geblieben ist: die sprachwissenschaftliche Dokumentation der in den Kesseln der Dampfschiffe und in den Arbeitskämpfen auf den Werften der Weimarer Republik als Geheimsprache gesprochene Kedelkloppersprook. Buch und CD werden nun wieder erhältlich sein, nachdem der in Barmbek ansässige Helmut Buske Verlag Anfang des Monats das Programm des Geheimsprachen Verlags übernommen hat. Das gilt gleichermaßen für den Nachtjargon, der bis in die 1980er Jahre auf St.
Pauli unter Zuhältern, Türstehern und anderen Angehörigen auf dem Kiez gesprochen worden ist.

Zusammen mit Stefan Hentschel, dem letzten König von St. Pauli, ist die Dokumentation und Untersuchung des Nachtjargon von Klaus Siewert 2003 herausgegeben worden und nun wieder bei Buske zu bekommen. «Die Übernahme des Geheimsprachen Verlags, den ich 2009 als verlegerisches Zentrum für Dokumentationen und wissenschaftliche Untersuchungen zu Geheim-und Sondersprachen in Münster gegründet habe, durch den Helmut Buske Verlag bedeutet die Sicherung und Bewahrung des mit den rund 50 Büchern verbundenen Wissens, das über die jeweils betroffenen Sprachen hinaus wegen der mit ihnen verbundenen Sprechergruppen auch von besonderer sozial- und kulturhistorischer Bedeutung ist», so Siewert bei der Übergabe am 19. Januar in Barmbek. Über die in Hamburg beheimateten Geheimsprachen hinaus geht es auch um andere im deutschsprachigen Gebiet gesprochene sprachliche Spezialitäten, darunter etwa die
Mindener Buttjersprache, die Münstersche Masematte, das Humpisch der Tiötten oder etwa das Schlausmen der Sauerländer Sensenhändler. Der Helmut Buske Verlag, einer der führenden sprachwissenschaftlichen Verlage in Deutschland, wird damit zum verlegerischen Heimathafen für alle auf dem Gebiet der Sonder- und Geheimsprachen künftig erscheinenden Dokumentationen und Untersuchungen. Und schon in der Planung: ein Sammelband, der die Ergebnisse des XIII. Internationalen Symposions Sondersprachenforschung in Münster im Mai des Jahres bringen wird, sowie ein Wörterbuch zum Rotwelsch der Handwerksburschen auf der Walz.

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