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Oswald Egger empfiehlt »Strategien der Wirtsfindung«

Oswald Egger (Foto: Isolde Ohlbaum)

Oswald Egger gilt als einer der sprachmächtigsten Dichter deutscher Zunge. Der in Südtirol geborene Lyriker wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Georg-Trakl-Preis 2017. Wenig überraschend also, dass auch der von ihm verfasste Buchtipp ein kleines Sprachkunstwerk geworden ist:

„Etwas fehlt im Leben dessen, der liest (Sartre), und das sucht er, Buch um Buch, sobald er es verschlungen hat. Jetzt, ein klebrigschwarzer Lefzfetzen, zu einem walnußgroßen Beutel gepampft, der eine Brut von Knöllchen und Reiß-Zetteln umbeißt, fest eingequetscht in Erbsengröße: Phosphene, mit Augen aufgefuttert, aber nicht als Kreuzungen verkäut, ganz insichdicht verquer (schon eher): ‚Strategien der Wirtsfindung‘, mit spacken Rüsseln und zig mitschmausenden Fuszeln. Ich habe das Buch verschlungen!, die Gegend ohne Gegenstand, mit unartigen Parade-Parasiten (Tast-Riten in Tarn-Tapsern und Span-Pasta-aparten Stirn-Partien, aber Vieh-Biesterchen), wie zugenagt, so ausgebissen: Die Kette der Wesen – eskaliert bei Brigitta Falkner quasi, davon! Holzhart-zarte Speiballen aus Parierpapier, rinntintig mit Typen überdruckt: Die Blätterungen pappten ineinander fest, so, daß Buch-Milben das Sublime in Spucke zerrissen und dann mit den Zähnen ausgefressen zersetzt hatten, Blatt um Blatt, nie satt.“

Brigitta Falkner, Strategien der Wirtsfindung, 204 S., 38,00 €, Matthes & Seitz, ISBN 978-3-95757-402-2

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