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So verkaufen sich Ihre Nachbarn

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat Vorzeige-Modelle aus dem Einzelhandel mit dem Preis „Stores of the Year“ ausgezeichnet. Die Gewinner zeigen, wie sich andere Branchen ihren Kunden präsentieren und dienen als Inspirationen für den Buchhandel. buchreport.de präsentiert die Gewinner in einer Bildergalerie (unten am Ende des Artikels). 
Die Jury aus Handelsexperten prüfte die Unternehmen, deren komplette Neupositionierung nicht länger als ein Jahr zurückliegen darf, anhand der Kriterien:
  • Innovationsgrad
  • Kundennutzen
  • Wertschöpfungspotenzial
  • Erlebniswert
  • Leitbildfunktion
  • Alleinstellung.
Die Preise wurden in den englisch etikettierten Kategorien der größten Einzelhandelsbranchen Food, Fashion und Li­ving sowie für Besonderheiten und Spezialitäten in der Kategorie Out of Line vergeben. In diesem Jahr wurde ebenfalls ein Sonderpreis verliehen.
Der Buchhandel selbst kam in diesem Jahr nicht zu Ehren, allerdings wartet Münsters ungewöhnliches Kinderkaufhaus (Mukk), Gewinner in der Kategorie Out of Line, mit einer Kinderbuchabteilung auf. Mukk ist im vergangenen Jahr mit dem Kindermodehändler Königskinder & Rebellen unter ein Dach gezogen. In die 3000 qm Verkaufsfläche ist ebenfalls ein Coppenrath-Shop integriert, in dem die ganze Artikelpalette integriert ist (buchreport berichtete). 
„Wir bieten der ganzen Familie eine Erlebniswelt. Und wir verkaufen auch Emotionen“, erklärte Inhaber Jürgen Budke. Die Liebe zum Detail lässt sich besonders gut an der Beschilderung ablesen. Die Großen benutzen den „Notausgang“, während die Kleinen „Schnell wegrennen“. Erwachsene gehen auf das „WC“, in Höhe der Kinder ist das Schild „Pippimachen“ angebracht.
Gegenmodell zum schnellen Zielkauf
Auch die Gewinner in den anderen Kategorien haben einen Blick für das Besondere. Der ausgezeichnete Flagship-Store des Obst- und Joghurtanbieters Frooters (Kategorie Food) wartet mit einem kleinen Obstgarten in der Innenstadt auf.

Im Berliner 14 oz Store Haus Cumberland (Fashion) werden eine alte Bibliothek aus dem Wiener Palais Liechtenstein und alte Holztische aus der Universität Lüttich als Präsentationsobjekte für die Mode genutzt. „Die Waren hinlegen und abwarten, das geht heute nicht mehr“, sagte Inhaber Karl-Heinz Müller dem „KulturSPIEGEL“. „Menschen, die ihr Bedürfnis möglichst schnell befriedigen wollen, gehen ins Netz. Menschen, die schon wissen, was sie wollen, auch. Alle anderen gehen in Läden wie meinen.“ Dort finden sie Sortimente, die nicht nur präsentiert, sondern inszeniert werden. Allen Gewinnern ist eine Wohlfühlatmosphäre eigen, die auch von vielen Buchhandlungen angestrebt wird.

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