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Irrtum Solidarität

Zum Jahresende blicken bekannte Branchen-Persönlichkeiten auf buchreport.de zurück auf ihre größten Erfolge und schönsten Augenblicke. Heute erinnert sich Susanne Martin (Schiller Buchhandlung, Stuttgart) an eine unvergessliche Bergüberschreitung. Und zweifelt am Drei-Sparten-Verband.

Mein schönster Augenblick:
…ist ein ganz privater gewesen: In meinem Jahresurlaub tanke ich seit einigen Jahren Kraft in unserem Familienferienhaus am Wilden Kaiser im Tirol. Das Wandern in den Bergen ist für mich die schönste Entspannung. Dieses Jahr haben wir eine Bergüberschreitung gemacht, die wir schon seit Jahren machen wollten. Der Moment, in dem wir nach 1300 Metern Aufstieg aus einer kargen Karlandschaft durch einen schmalen Felsspalt auf die andere Seite traten und sich der Blick scheinbar ins Unendliche weitete ist für mich ein unvergessener Moment, den ich mir in schwierigen Phasen immer wieder herhole.

Mein größter Erfolg:

Dass es gelungen ist, trotz der großen Umwälzungen, denen wir ausgesetzt sind, mit meiner Buchhandlung weiter zu bestehen. Die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kundinnen und Kunden zu unserem Aktionen und unserer Arbeit und das ungebrochene Engagement meines Teams, das mit eigenen Ideen und sehr solidarisch zu dieser Akzeptanz beigetragen hat, ist für mich von unschätzbarem Wert.

Mein schlimmster Irrtum:

Zu glauben, dass es doch noch eine gewisse Solidarität gibt unter den BranchenteilnehmerInnen der drei Sparten. Die Neuausrichtung von Ebooks durch Libri hat mich entsetzt und die Shopstrategie der MVB nicht minder. Es fällt mir schwer, hier noch das Positive zu finden und immer noch daran zu glauben, dass die Branche an das kleinere, unabhängige Sortiment glaubt. 

Mein bestes Buch 2012:

Die schwierigste aller Fragen. Und weil es mir immer schwer fällt, mich für ein Buch zu entscheiden, nenne ich einfach die drei Titel, die ich auch bei unserem herbstlichen Buchvorstellungsabend empfohlen habe: Die Biographie „My Song“ von Harry Belafonte, die mir einen politischen Aktivisten, der Künstler geworden ist, nahe gebracht hat. „Der Geiger“ von Mechtild Borrmann, ein Roman, der mich durch die Dichte, mit der er erzählt ist, sehr beeindruckt hat und der uns eine wunderbare Lesung mit der Autorin beschert hat. Und „Ungeschliffener Diamant“ von Alice Pung, aus der edition fünf, ein einfühlsamer Roman, der von der Geschichte einer jungen Frau erzählt, die als Tochter chinesisch-kambodschanischer Immigranten in ihrer neuen Heimat Australien nach ihrer Identität sucht.

Mein wichtigstes Ziel 2013:

Mit Engagement und Kreativität dafür zu sorgen, dass meine Buchhandlung auch im kommenden Jahr in der stürmischen Buchhandelssee auf Kurs bleibt, und durch meine Mitarbeit im Arbeitskreis E-Books / E-Commerce dazu beizutragen, auch den kleineren Buchhandlungen eine Stimme zu geben.

Weitere persönliche Jahresrückblicke: 

Kommentare

1 Kommentar zu "Irrtum Solidarität"

  1. Alles Gute dafür, Susanne.
    Unter dem Absatz „irrtum“ steht „daßssdie “ statt dass die

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