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Weniger lange Finger

Die Tendenz hält weiter an: Wie in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der erfassten Ladendiebstähle auch 2010 weiter abgenommen. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik sank die Zahl im vergangenen Jahr um 6371 auf 387662 (–1,6%). „Die Präventionsmaßnahmen des Einzelhandels zahlen sich aus“, freut sich Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE. Der Rückgang sei vor allem auf die Investitionen der Unternehmen in Höhe von rund 1,2 Mrd Euro zurückzuführen, die Diebstähle, Raubüberfälle und Betrug verhindern und aufklären sollen. Das Geld wird vor allem in die Schulung von Mitarbeitern, den Einsatz von Detektiven und Sicherheitspersonal sowie die Videoüberwachung der Verkaufsräume gesteckt.

Dennoch ist die Dunkelziffer bei Ladendiebstählen nach wie vor hoch, weil nur wenige Ladendiebe entdeckt und angezeigt werden. Entsprechend bleibt der Schaden für den Handel weiterhin hoch. Genth: „Inventurdifferenzen kommen den Handel teuer zu stehen. Der Schaden beläuft sich auf etwa 4 Mrd Euro, also 1% des gesamten Einzelhandelsumsatzes.“

Schweres Leben für Kartenbetrüger

Der Betrug beim elektronischen Lastschriftverfahren ging sogar noch stärker – um 27% – zurück (der Polizei wurden 13785 Fälle gemeldet). Der HDE schätzt das Bezahlen mit Debitkarte und Unterschrift für die Verbraucher als einfach und sicher. Seit Jahren liegen die Schadenssummen unter denen des PIN-Verfahrens. Beim Bezahlen mit Girokarte und PIN gibt es sogar eine Zunahme der Betrugsfälle, die über der Kombination Karte/Unterschrift liegt.

2010 wurden 23612 Betrugsfälle erfasst.2010 betrug der Schaden im Lastschriftverfahren 3,9 Mio Euro, im PIN-Verfahren dagegen 22,9 Mio Euro. Im Einzelhandel werden jährlich 46,1 Mrd Euro per Lastschriftzahlung umgesetzt. Beim Girocard-PIN-Verfahren sind es 74,6 Mrd Euro.

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