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Steig- und Sinkflüge

Der E-Book-Boom in den USA stimmt die Verlage nur bedingt froh: Während die Amerikaner im digitalen Bereich enorme Umsatzsprünge verzeichnen, setzen sie immer weniger Geld mit gedruckten Bücher um. Unter dem Strich bleibt ein Minus.

Laut Statistik der Association of American Publishers (AAP) erzielten die US-Verlage in den ersten acht Monaten des Jahres im E-Book-Bereich ein Umsatzplus von 144%. Zwischen Januar und August 2011 sind die Umsätze mit digitalen Büchern von 265,7 Mio Dollar auf 649,2 Mio Dollar gewachsen. Im August lag der Umsatz mit E-Books bei 89 Mio Dollar, ein Plus von 116%.

Zeitgleich sank die Nachfrage nach gedruckten Büchern deutlich: Die Umsätze im Bereich der Mass-Market-Taschenbücher sanken in den ersten acht Monaten des Jahres um 30% auf 310,4 Mio Dollar, Paperbacks und Hardcover lagen jeweils um 18% gegenüber dem Vorjahr zurück.

Eine ähnliche, aber nicht ganz so drastische Entwicklung, zeichnet sich im Kinderbuchbereich ab: Die Umsätze mit Taschenbüchern sanken um 15% auf 299,9 Mio Dollar, Hardcover lagen um 14% zurück (339 Mio Dollar).

Einzig erfreulich ist die Entwicklung der religiösen Bücher: Dort stiegen die Umsätze um 9% auf 397 Mio Dollar (2010: 364 Mio Dollar).

Die Umsatzverluste im Printbereich können die Verlage trotz E-Book-Boom nicht mit digitalen Verkäufen ausgleichen: Insgesamt ging der Trade-Markt von Januar bis August 2011 um 3,7% zurück. Ein Einbruch, der nicht allein vor der Haustür der E-Books abgeladen werden sollte. Mit der sich über Monate hinstreckenden Borders-Pleite und dem schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfeld, das den Konsumenten zum Sparen zwingt, spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle.

US-Umsätze mit E-Books im Überblick

  • August 2011:      88,8 Mio $/+116,5%
  • Juli 2011:            82,6 Mio $/+105,3%
  • Juni 2011:          80,2 Mio $/+167,1%
  • Mai 2011:           73,4 Mio $/+146,9%
  • April 2011:          72,8 Mio $/+157,5%
  • März 2011:         69 Mio $/+145,7%
  • Februar 2011:    90,3 Mio $/+202,3%
  • Januar 2011:      69,9 Mio $/+115,8%    
  • Dezember 2010: 49,5 Mio $/+164,8%
  • November 2010: 46,6 Mio $/+129,7%
  • Oktober 2010     40,7 Mio $/+112,4%

Eine ausführliche Analyse zum Strukturwandel im US-Buchmarkt lesen Sie im aktuellen buchreport.magazin 11/2011 (zum Inhaltsverzeichnis).

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