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Die neuen SPIEGEL-Bestseller: Precht und Welzer direkt auf Platz 1

Richard David Precht und Halrald Welzer (Foto: Debora Mittelstaedt)

Richard David Precht und Harald Welzer gehören sicherlich nicht zu den Intellektuellen, die sich von gesellschaftlichen Debatten fernhalten und öffentliche Talkshows meiden wie der Teufel das Weihwasser. Wenn die beiden jetzt in ihrem ersten gemeinsamen Buch „Die vierte Gewalt“ (S. Fischer) eine Kritik der Medien vornehmen, rücken sie selbst auch als Akteure und Meinungsmacher in den Fokus, frei nach dem Motto des Satirikers F.W. Bernstein: „Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche.“

Heftigen Gegenwind bekamen Precht und Welzer in der vergangenen Woche in der TV-Talkshow von Markus Lanz zu spüren, als sie auf Melanie Amann, die Leiterin des SPIEGEL-Hauptstadtbüros, und Robin Alexander, den stellvertretenden Chefredakteur der „Welt“, trafen.

Amann und Alexander zeigten, dass sie die Kernthese des Buches von der „Selbstangleichung der Medien“ für nur wenig plausibel hielten. In der lebhaften Talkrunde machten sich dann beide Seiten gegenseitig den Vorwurf, das Buch nicht gelesen zu haben. Auch wenn Precht und Welzer in der Diskussion keinen besonders überzeugenden Eindruck machten: Der unvoreingenommene Betrachter, der das zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienene Buch nicht kennen konnte, wurde jedenfalls neugierig gemacht.

Bei 1,7 Mio Zuschauern erzielte die Sendung mit einem Marktanteil von rund 18% eine gute Quote – und sorgte damit sicher auch dafür, dass „Die vierte Gewalt“ in dieser Woche auf Anhieb auf dem Spitzenplatz der SPIEGEL-Bestsellerliste Hard­cover Sachbuch eingestiegen ist.

Hier geht es zu den SPIEGEL-Bestsellerlisten.

Kommentare

28 Kommentare zu "Die neuen SPIEGEL-Bestseller: Precht und Welzer direkt auf Platz 1"

  1. Ich habe das Buch geschenkt bekommen – hätte es mir niemals selbst gekauft, weil zu erahnen war, mit welchen Aussagen uns die beiden Autoren beglücken wollen:
    Sie haben wegen ihren Unterschriften auf dem Pamphlet, in dem vermeintliche Intellektuelle von unseren Bundeskanzler verlangen, an die Ukraine keine Waffen zu liefern, von vielen Medienvertretern kräftig was auf die Mütze bekommen. Das ist für Leute, die glauben, über die alleinige Weisheit zu verfügen, vollkommen unerträglich und man sah sich genötigt, zurück zu schlagen. Somit ist dieses Buch im Kern nicht mehr als ein Versuch, Andersdenkende, insbesondere Medienvertreter, zu diffamieren. Sehr anmaßend und total falsch die Aussage, man vertrete die große schweigende Mehrheit. Ganz offensichtlich befinden sich beide bereits genau an der Stelle, an die Putin uns alle hin haben will. „Putinversteher“ sind beide ganz sicher nicht, denn wären sie das, hätten sie verstanden, was Putin mit dem Ukrainekrieg erreichen will. Leser, die mit einem erschreckenden Zynismus glauben, die Ukraine sei dem Verbrecher Putin kampflos zu übereignen, damit man sich selbst weiter sorglos in unserer Wohlfühloase aalen kann, werden diesem Buch volle 5 Sterne geben – aus meiner Sicht ist jedoch schon 1 Stern zu viel.

  2. Rudolf von Krueger | 14. Oktober 2022 um 15:56 | Antworten

    Ich habe erst wenige Seiten des Buches gelesen, auf das ich bei Lanz aufmerksam geworden bin. Und schon jetzt bestätigt es meine seit Monaten immer klarer werdende Meinung, dass ich sowohl in den Printmedien als auch in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten mit meiner Meinung überhaupt nicht mehr repräsentiert werde obwohl ich wahrlich kein Querdenker bin. Es besteht keine Vielfalt mehr, zu der die Öffentlichen verpflichtet wären, da von uns Allen zwangsweise bezahlt werden.

  3. Ich finde das Buch sehr gut und wichtig. Denn es erklärt nachvollziehbar, wie es dazu kommen konnte, dass auf einmal alle für Waffenlieferungen an die Ukraine waren, ohne dass dies überhaupt ernsthaft in Frage gestellt und nach Alternativen gesucht wurde. Es ist mutig so ein Buch zu schreiben, obwohl die Autoren ja wissen, dass sie dafür beschimpft und lächerlich gemacht werden – das ist ja soviel einfacher als eine ernsthafte Auseinandersetzung!

  4. Unfassbarer Beitrag von jemanden, der sich offenbar angegriffen fühlt. Ich kann nur bestätigen, dass es mehr solcher Menschen braucht wie Mensel und Precht! Andererseits kann man bei einigen Kommentaren sehen, wie fest der Stacheldraht des Mainstream im Kopf verankert ist.

  5. Als ich diesen Herrn Wetzel in einer tv- Sendung erleben konnte, habe ich die perfekte Ausdrucksweise der 5. Kollone in geschraubt formulierten Sätzen gehört.Gott sei Dank haben wir einen Mainstream, der seinen moralischen Kompass nich in Mokau verloren hat.
    Wetzel und Precht versuchen hinter der Intellektuellen Fassade, Angst und Schrecken nach Putinswunsch zu verbreiten. Deren Buch ist ein Sarazin im Doppelpack.

  6. Ich habe Lanz gesehen, aber das Buch nicht gelesen. Werde ich auch nicht, den die Gleichschaltung der Medien sehe ich seit Corona mehr als deutlich. Mein Respekt gilt Herrn Prechts und Herrn Welter!

  7. Unsere Medien wirken wie gleich geschaltet ohne es zu sein.
    einer schreibt vom anderen ab.
    Es besteht anscheinend eine große Angst vom Mainstream abzuweichen.
    Hinzu kommt dass der politische Hintergrund der meisten Journalisten nicht nur bei den öffentlich rechtlichen TV Sendern zu 90% linksgrün ist.
    rechtsliberal ist gleich rechtsextrem,linksradikal kommt so gut wie nie in den Medien vor.

  8. Dieser Vorgang ist nun wirklich selbsterklärend. Irgendjemand kritisiert bestehende Verhältnisse, die die kritisiert werden wehren sich.
    An der Wehemenz der Verteidigung erkennt man allerdings, dass man sich doch irgendwie“ertappt“ fühlt.

  9. Die klassischen Medien werden immer weniger konsumiert und hier ist die Antwort warum! Leider verstehen das die Medien nicht und fühlen sich in ihrer Identität angegriffen und müssen sich natürlich jetzt verteidigen. Sehr mutig dieses Buch zu schreiben und sich dem Thema in Talkshows zu stellen. Es wird noch mehr Menschen die Augen öffnen!

  10. Christine Schmidt | 11. Oktober 2022 um 9:01 | Antworten

    Selbstverliebt sind Medien, das ist
    übel was gelogen, und alles nur um
    den Job zu behalten. Es würde uns
    allen helfen im Land wenn es eine
    wahrheitsgetreue Berichterstattung
    gäbe.

  11. Die „Selbstgleichschaltung“ der Medien schien mir beim Thema „Corona und Impfung“ noch viel ausgeprägter zu sein als beim Thema Ukraine. Fast jeder Artikel hierzu musste mantrahaft versichern, dass die Corona- Impfung „wirksam und sicher“ sei. Keinerlei kritisch-journalistische Distanz zum Thema in den meisten Medien. Journalisten/innen machten sich überwiegend zu Pharmareferenten/innen.

  12. Lesen, hören und sehen Sie einfach die Nachrichten – alles ein Brei zur Volksverdummung, inklusiv die Staatsfunk- und Fernsehsender

  13. André Schneider | 10. Oktober 2022 um 18:29 | Antworten

    Ich bin dabei, das Buch von Precht und Welzer zu „hören“. Die Autoren lesen ihre Texte selbst. Mein Eindruck bisher: Es ist eine sehr breit angelegte Analyse zum Thema Medien. Es werden sehr viele historische Entwicklungen sowie viele wissenschaftlichen Studien einbezogen. Und für mich ist es spannend, den Gedankengängen der beiden zu folgen. Sowohl Journalisten wie auch „Medienkonsumenten“ dürften von den Texten, Fragen, Analysen profitieren, wenn sie sich darauf einlassen und bereit sind, sich selbst und unseren Demokratie-Alltag kritisch zu hinterfragen.

  14. Sie wollten sicher auch mal einen schlauen Kommentar verfassen, aber das ist Ihnen nicht gelungen. Wo nichts drin ist kann auch nichts rauskommen.

  15. Thoralf Grünewald | 10. Oktober 2022 um 16:12 | Antworten

    Es ist schon entsetzlich wie gleichlautend die Massenmedien berichten und nur noch über Nuancen eines einheitlichen Narrativs diskutieren, die ständig eskalierende Situation auf Schwarz und weiß reduzieren, Hut ab vor Precht und Co Autor

  16. Die einheitliche und gefühlt gleichgeschaltete Medienlandschaft in Deutschland hat bei mir dazu geführt, kaum noch Nachrichten zu lesen oder zu hören. Dann vom Buch gehört, gekauft und gelesen. Mancher Argumentation kann ich nicht so nachgehen, aber es öffnet die Augen und gibt viele Aha-Effekte. Vor allem aber fühle ich mich verstanden und kann erkennen, dass ich mit meiner Meinung nicht in der Minderheit bin und die beiden Autoren stellvertretend für viele den Mut haben, das zu artikulieren, was ich mich zum Beispiel gar nicht mehr zu sagen traue.

  17. Ich habe die 4. Gewalt noch nicht gelesen, das Interview über das Buch war eines der Niveaulosesten, was sich mir dargeboten hat. Ein bisschen sich in die Gedankengänge des Gegenübers hineinversetzen würde ich für ein niveauvolles Gespräch voraussetzen, was nicht heißt das ich in jedem Punkt, eine Meinung übernehme,aber sachliche Argumente und wirklich gute niveauvolle Interviews habe ich durchweg bei „Sternstunden “ gesehen und gehört, bei Lanz Podcasts, ich mag Herrn Prechts etwas andere Sichtweise auf die Dinge, auch wenn ich nicht in allen Punkten übereinstimme und es ist wirklich wohltuend wenn ein Herr Lanz oder Welzer ,Herrn Precht wieder in die Wirklichkeit und Menschlichkeit führen. Sinnloses Gestreite wie in diesem Interview finde ich nicht sehenswert.

  18. Reinhold Scheidler | 10. Oktober 2022 um 15:17 | Antworten

    Es geht mir garnicht so sehr um das Buch. Man muss aber vor Beiden den Hut ziehen. Solche Menschen brauchen wir und nicht die langweiligen Journalisten, die kaum noch etwas in Frage stellen.

  19. …von wegen Precht & Welter kommen wenig überzeugend weg. Die Meinung kann man natürlich haben, lässt sich aber zumindest wenn man die Lanz Sendung mit den beiden sieht echt schlecht verifizieren, so zumindest mein Eindruck. Meiner Ansicht nach kommen eher Amann und Alexander schlecht weg, geradezu entlarven wie sie vorgehen und wie sie arbeiten. Ebenfalls sehr entlarvend wie hinterher über Precht&Welter berichtet wurde: personalisierend und einheitlich negativ über alle Medien hinweg die ich finden konnte. Natürlich darf man auch negativ, kritisch usw. aüber die beiden schreiben aber diese Einheitlichkeit ist schon entlarvend aus meiner Sicht. V.a. da die Sendung wirklich Stoff gibt über alle Teilnehmenden kritisch zu berichten. Da bestätigt sich für mich eindeutig die kritisierte Selbstangleichung der Medien – in dem Sinne ein Coup sondersgleichen von Precht & Welzer vllt haben sie das ja genauso kommen sehen

  20. Endlich zwei mutige Autoren, die sich gegen eine Maschinerie der Talkshows stellen. Eine selektierte Rund wird uns präsentiert, die angeblich die Mehrheit der Bevölkerung repräsentiert. Völlig abgehoben und jenseits aller wirklichen Probleme, die unser Land betreffen. Wo bleibt die Empathie für das ,was diese wirtschaftlichen Sanktionen in unserem Land anrichten Deutschland ? Ich habe über 30 Jahre die Grünen gewählt und bin entsetzt, welche Kriegstreibpartei ich unterstützt habe. Ich hoffe für unser Land, dass Robert Habeck möglichst bald entmachtet wird. Mein allergrößter Respekt gilt den Autoren dieses Buchs. Hoffentlich entsteht dadurch endlich ein Synergieeffekt.

  21. „…und sind leider meega arrogant und selbstverliebt.“

    Dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen!

    Machne ihrer Thesen kann man nur mit Kopfschütteln kommentieren…da ist jedes Wort zuviel…

    VG aus Mannheim
    DK

  22. Sorry Herr Welzer das ich Ihren Namen mit s geschrieben habe.

  23. Precht und Welzer gehören für mich zu den Menschen, die die Meinung der Menschen vertreten, die ein bisschen weiter denken als unsere Medien es vorgeben.

  24. Precht ist ein genialer Mann, mit Scharfsinn und Verstand!
    Leider gibt es zu wenige davon….
    Neid und Missgunst beherrschen unsere Gesellschaft. Ich hoffe auf den Wandel

  25. Ich bin gerade dabei dieses Buch zu lesen.
    Da ich noch zur zeitungslesenden Generation gehöre, muß ich Herr Precht und Herrn Welser recht geben.

  26. Sybille Nürnberger | 10. Oktober 2022 um 10:21 | Antworten

    Precht und Welzer sind nicht eloquenter als die Medien, im Gegenteil, Sie recherchieren schlechter und sind leider meega arrogant und selbstverliebt. Aber natürlich müssen auch Sie irgendwie Ihre Familien ernähren und sei es mir so einem grottenschlechten Buch.

  27. Gabriele Müller | 9. Oktober 2022 um 22:14 | Antworten

    Ich freue mich sehr auf das Buch von Precht und Welzer. Ein Thema für die Gesellschaft, das schon längst überfällig ist/ bzw. war.
    Schade, dass viele Medienmacher den beiden so unfair in den Rücken fallen. es wäre wünschenswert, wenn man es als konstruktive Kritik auffassen würde, darüber nachdenkt, um zukünftig noch besseren Journalismus für seine Leser, Zuhörer, Zuschauer oder Follower abgibt. Da sieht man, dass es sehr mutig ist, sich dem Thema anzunehmen. Meinen Respekt haben die beiden! LG

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