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Inhalte verschieden darreichen

Am Mittwoch dieser Woche hat die Douglas- Buchhandelskette Thalia nach fünfmonatigen Umbauarbeiten auch die Anfang 2007 übernommenen Buch&Kunst-Filialen vollständig unterm Markendach integriert. Mit wenigen Ausnahmen lokaler Traditionen, die unter einem Doppelnamen firmieren (wie das Nürnberger Thalia-Buchhaus Campe), sind damit alle knapp 290 Filialen des Marktführers für den Kunden als Glied der Kette zu identifizieren.

Die Investition in die Umtaufe, die Schildermachern und Ladenbauern einige schöne Aufträge beschert haben, soll sich in diesem Herbst in einer forcierten Gemeinschaftswerbung auszahlen, von der dann alle Läden in der Fläche profitieren. Zeitungsbeileger und Radiospots sollen das Publikum in die Thalia-Läden ziehen.

Den Kunden Wege ersparen

Geschäftsführer Tom Kirsch, zuständig für die (handelsrechtlich weiter bestehende) Buch&Kunst-Teilgesellschaft, aber auch verantwortlich für den Einkauf der gesamten Kette, legt aber Wert darauf, dass nicht nur Dekorateure und Werber bei Thalia am Werk sind: Beim gruppenweiten Sortimentsscreening haben sich neue Perspektiven für das Angebot ergeben:    

  • PBS: Die Kette hat Kirsch zufolge jetzt eine Größenordnung erreicht (2007: 801 Mio Euro zu Endverbraucherpreisen), um das Geschäft mit den zum Teil niedrigpreisigen PBS-Artikeln renditeträchtig zu betreiben. PBS sei ein arrondierendes Sortiment, das den Kunden zusätzliche Wege erspare.
  • Video-DVDs: Mit Videos hat Thalia bereits Erfahrungen gesammelt, die jetzt dahingehend systematisiert werden, DVDs an allen geeigneten Standorten zu integrieren. Im Gespräch ist ein Sortiment in der Größenordnung von 200 bis 500 Titeln mit einer Mischung aus Literaturbezug, Hollywood-Klassikern und Sonderangeboten.  

Damit ist Kirsch zufolge die Botschaft verbunden, dass dem Kunde noch stärker Inhalte in verschiedenen Darreichungsformen angeboten werden.

DBH ist der engagierteste buchhändlerische DVD-Verkäufer

Der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) umwirbt den Buchhandel seit Längerem mit Verweis darauf, dass mehr als die Hälfte der Buchhandelskäufer auch DVD-Käufer sind. Der Buchhandelsanteil am DVD-Gesamtgeschäft umfasste 2007 ca. 4 Mio Einheiten und 44 Mio Euro Umsatz. Nach GfK-Erhebungen ist der Marktanteil von 3,4%  im Jahr 2007 auf 3,6% im 1. Halbjahr weiter angestiegen. Diesen kleinen buchhändlerischen Marktanteil bestreiten bisher zu zwei Drittel die DBH-Unternehmen Weltbild und Hugendubel. Thalia liegt bei 8% und die NRW-Kette Mayersche, die ihr Angebotsspektrum zuletzt durch Zweitausendeins-Shops verbreitert hat, legt auf rund 3% zu.

Der DVD-Verkauf im Buchhandel unterscheidet sich vom Gesamtmarkt sowohl im Programm, wie in der Klientel:

  • Die Affinität zu klassischen Spielfilmen, Kinder-DVDs und Special-Interest-Themen ist hier deutlich ausgeprägter.
  • 60% der DVD-Käufer im Buchhandel sind über 40 Jahre alt; sie sind damit deutlich älter als beispielsweise DVD-Kunden in Elektrofachmärkten.
  • Sind Frauen im Gesamt-DVD-Markt eindeutig unterrepräsentiert, macht sich das weibliche Buchhandelspublikum auch in diesem Segment bemerkbar, hier greifen mehr Frauen als Männer zum Video.

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