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Die digitale Revolution als Chance für Unabhängige

Die anhaltend schwächelnde Konjunktur, die wachsende Konkurrenz durch den Online-Handel und die explodierende E-Book-Nachfrage machen dem amerikanischen Buchhandel wirtschaftlich schwer zu schaffen. Vor allem die Buchketten mit ihrem schwerfälligen Verwaltungs- und Logistikapparat und ihrer zentralen Warenbeschaffung tun sich mit dem Strukturwandel schwer. Anders der unabhängige Buchhandel: Viele Viele US-Indies spielen ihre Flexibilität und die serviceorientierte Nähe zum Kunden immer selbstbewusster und erfolgreicher aus.

Buchhandel setzt auf die lokale Karte

Buchhändler spielen in vielen örtlichen und regionalen Initiativen eine tragende Rolle. Oren Teicher, CEO der American Booksellers Association (ABA), schätzt, dass nahezu die Hälfte seiner Mitglieder lokale Kampagnen aktiv unterstützen oder sogar anführen. Umfragen zeigen, dass innovative Aktionen wie „Buy Local“, „Go Local” oder „Local First” nicht nur gut fürs Image sind, sondern auch in Zahlen ablesbar gut ankommen: Während der US-Einzelhandel in seiner Gesamtheit im Dezember 2009 um 0,3 Prozent zurücklag, schafften die Independents, die „Buy Local“-Netzwerken angehören, im Weihnachtsgeschäft ein durchschnittliches Plus von 3 Prozent.

E-Books als Chance

Jack McKeown hat am 1. Juli hat er im schicken Westhampton Beach auf Long Island vor den Toren New Yorks „Books & Books Westhampton Beach aufgemacht. Die Idee einer eigenen Buchhandlung hatte der ehemalige Verleger schon länger im Kopf. Vorangetrieben hat er das Projekt jedoch erst, seit er für Verso eine Detailstudie über die Buchkaufgewohnheiten der Amerikaner erstellt hat. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass traditionelle Buchhandlungen durchaus eine langfristige Zukunft haben, wenn sie erstens ihren Markt genau kennen und zweitens offen für E-Books und digitale Vermarktung sind. 

Oren Teicher teilt McKeowns Votum für E-Books ohne Einschränkungen. „Die digitale Revolution ist eine große Chance auch für den unabhängigen Buchhandel, die wir nicht auslassen dürfen. Der größte Fehler, den ein Indie heute machen kann, ist es, diese Entwicklung zu ignorieren oder aussitzen zu wollen; sie ist ein Teil unserer Zukunft.“

E-Books über Zwischenbuchhandel

Die ABA hat ihre Hausaufgaben gemacht und bietet schon seit Längerem auf ihrer Homepage IndieBound.org E-Books über den Zwischenbuchhändler Ingram an. Dass sich Publikumsverlage wie Macmillan und Penguin im Frühjahr gegenüber Amazon mit dem Agenturmodell für die E-Book-Preise durchgesetzt hat, war ein wichtiger Durchbruch.

„Seither können Indies zu gleichen Bedingungen auf Augenhöhe mit Amazon und den Ketten antreten.“ Als nächstes Projekt steht die strategische Partnerschaft mit Google an. Teicher: „Sobald Google Editions online ist, sind wir dabei.“

Den vollständigen Artikel finden Sie im buchreport magazin 11/2010.

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