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Außergewöhnliches Interviewprojekt

Der Schweizer Kurator Hans Ulrich Obrist hat während der letzten 10 Jahre über mehr als 2000 Stunden intensive Gespräche mit Künstlern, Wissenschaftlern und Philosophen geführt und aufgezeichnet, so auch eine Interviewserie mit Ai Weiwei, die am 29. August 2011 unter dem Titel „Ai Weiwei spricht“ bei Hanser in Buchform erscheinen wird. Sein Interviewprojekt versteht Hans Ulrich Obrist als einen “Protest gegen das Vergessen”. Obrists Projekt des “unendlichen Gesprächs” ist ein immer wieder neu aufgenommener Dialog, durch den die zentralen Gedanken und Ideen einflussreicher Künstler entdeckt und nachvollzogen werden können. Seine fünf Interviews mit Ai Weiwei fanden zu sehr ungewöhnlichen Zeiten statt, zum Beispiel frühmorgens um 6.30 Uhr im Londoner “Brutally Early Club” und spätnachts in verschiedenen Nachtclubs, quer über den Globus vom Pekinger Künstler-Studio bis hin zum Interviewmarathon in der Serpentine Gallery, London.
Offen und deutlich spricht Ai Weiwei mit Hans Ulrich Obrist über seinen Vater, den chinesischen Dichter Ai Qing, seine Kindheit im Exil und seine Kritik am chinesischen Staat. Und er diskutiert über die vielen Dimensionen seines breitgefächerten, künstlerischen Schaffens, berichtet von seinen Skulpturen, seinem Blog, von der Natur, der Philosophie und von den millionenfachen Einflüssen, die seine Kunst prägen und aufnimmt. Dieses Buch gewährt einen einzigartigen Einblick in die Gedanken- und Arbeitswelt eines großen Künstlers, und gibt ihm so seine Stimme zurück, die die chinesische Regierung zum Schweigen bringen will. Ein eindringliches Plädoyer für die persönliche, politische und künstlerische Freiheit.
Ai Weiwei, der weltberühmte chinesische Künstler, Architekt, Kurator, Dichter und Verleger, wurde am 3. April von der chinesischen Polizei am Pekinger Flughafen festgenommen. Seine Verhaftung löste weltweit einen Aufschrei der Entrüstung aus. Auch die Kunstszene verurteilte seine Inhaftierung aufs Schärfste: Führende Museen forderten mit einer Internet-Petition seine sofortige Freilassung. Wenige Wochen nach seiner Verhaftung ernannte die Berliner Hochschule der Künste Ai Weiwei zum Gastprofessor. 

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