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Preis der Leipziger Buchmesse geht an Natascha Wodin

Natascha Wodin (Foto: Susanne Schleyer)

Natascha Wodin hat den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik gewonnen. Außerdem gewannen Barbara Stollberg-Rilinger in der Kategorie Sachbuch/Essayistik, Eva Lüdi Kong wurde für die beste Übersetzung ausgezeichnet.

Natascha Wodin erzählt in ihrer literarischen Biografie „Sie kam aus Mariupol“ (Rowohlt) die kurze Lebensgeschichte ihrer Mutter und erinnere an das Schicksal von Zwangsarbeitern und dem stalinistischen Terror. In vier hart gefügten Teilen führe sie durch kollektive Gewalt mit einer nüchternen, distanzierenden Sprache und kühlen Genauigkeit.

Barbara Stollberg-Rilinger habe eine brilliante Biografie über „Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit” (C.H.Beck) geschrieben, die einen neuen Blick auf die Habsburger Königin ermögliche, blendend erzählt und hoch analytisch, so die Jury. Die „bahnbrechende Biografie“ schärfe den Blick auch für heutige Rituale.

Eva Lüdi Kong habe in ihrer erstmals vollständig auf Deutsch erschienen Übersetzung von „Die Reise in den Westen“ (Reclam) aus dem Chinesischen einen Schatz geborgen, so die Jury. Sie habe das 400 Jahre alte Werk in ein modernes Deutsch übertragen und damit den chinesischen Kosmos zugänglich gemacht.

Auch in diesem Jahr stand die Jury unter der Leitung von Kristina Maidt-Zinke. Insgesamt waren in diesem Jahr 365 Titel für den Preis der Leipziger Buchmesse eingereicht worden. Neben den Gewinnern waren außerdem nominiert:

In der Kategorie Belletristik:

  • Lukas Bärfuss: „Hagard“ (Wallstein Verlag)
  • Brigitte Kronauer: „Der Scheik von Aachen“ (Klett-Cotta)
  • Steffen Popp: „118“ (Kookbooks)
  • Anne Weber: „Kirio“ (S. Fischer)

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik:

  • Leonhard Horowski: „Das Europa der Könige“ (Rowohlt)
  • Klaus Reichert: „Wolkendienst“ (S. Fischer)
  • Jörg Später: „Siegfried Kracauer“ (Suhrkamp)
  • Volker Weiß: „Die autoritäre Revolte“ (Klett-Cotta)

In der Kategorie Übersetzung:

  • Holger Fock, Sabine Müller aus dem Französischen „Kompass“ von Mathias Énard (Hanser Berlin)
  • Gregor Hens aus dem Englischen „Shark“ von Will Self (Hoffmann und Campe)
  • Gabriele Leupold aus dem Russischen „Die Baugrube“ von Andrej Platonow (Suhrkamp)
  • Petra Strien aus dem Spanischen „Die Irrfahrten von Persiles und Sigismunda“ von Miguel de Cervantes (Die Andere Bibliothek)

Der Preis der Leipziger Buchmesse ist insgesamt mit 60.000 Euro dotiert. Er wird vom Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig unterstützt. 2017 wurde er zum 13. Mal auf der Buchmesse vergeben.

Im vergangenen Jahr war Guntram Vesper für seinen Roman „Frohburg“ ausgezeichnet worden.

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