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Verlage haben Angst vor der Umarmung

Seine im Februar 2008 auf der Jahrestagung des Arbeitskreises kleinerer unabhängiger Verlage (AkV) vorgestellte Initiative „VerlagsAllianz – Bücherblick aktuell“ betrachtet der Verlagsleiter des Lau-Verlags Willi Lau als „gescheitert“. Das Vermarktungskonzept sollte inbesondere kleine und mittelständische Verlage ansprechen, die ihre Titel mit geringem finanziellem Aufwand via Fernsehen, Presse und Internet hätten bewerben können. Als Kernstück war die zentrale Buchung von Werbezeiten bei den regionalen TV-Sendern Hamburg1, tv.B (Berlin), münchen.tv, rheinmain.tv und center.tv (Düsseldorf) vorgesehen.

Rund 70 Verlage hatten Lau zufolge Interesse an der Marketingallianz bekundet, doch nur eine Handvoll meldete konkrete Teilnahme an. Als Gründe für die fehlende Investitionsbereitschaft nennt Lau:

  • Die Angst, sich „umarmen zu lassen“. Stattdessen würde man lieber auf bereits bestehende Branchenkontakte vertrauen.
  • Viele Interessenten hätten zunächst den Start abwarten wollen, um zu einem späteren Zeitpunkt einzusteigen.

Lau kann die Unentschlossenheit seiner Kollegen nicht verstehen, schließlich hat sich die „Lage für die unabhängigen Verlage nicht verbessert“. Viele hätten Schwierigkeiten, im Handel Fuß zu fassen. Er selbst hat nicht nur Zeit, sondern auch Geld in das Projekt gesteckt; eine Internetseite inklusive Webshop stand zur Verfügung. „Vielleicht kann man in einigen Jahren einen neuen Anlauf probieren“, meint Lau. Momentan konzentriert sich der Verleger auf das eigene Programm: Ende Februar hat er ein von Hans-Diedrich Kreft verfasstes Buch zur Überwindung der Wirtschaftskrise vorgestellt.

aus: buchreport.express 10/2009

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