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Daniel Schulz über »Wir waren wie Brüder«

Daniel Schulz wurde 1979 in Potsdam geboren und wuchs in einem brandenburgischen Dorf auf. Er studierte Politikwissenschaft und Journalistik in Leipzig. Nach ersten Stationen bei ‧„Zitty“, „Märkische Allgemeine“ und „Freies Wort“ ging er zur „taz“, wo er heute das Ressort Reportage leitet. 2018 erhielt er den Reporterpreis und 2019 den Theodor-Wolff-Preis. „Wir waren wie Brüder“ (Hanser Berlin) ist sein Debütroman. (Foto: Paula Winkler)

In den aktuellen Frühjahrsprogrammen der Verlage finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 12 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Daniel Schulz.

Mein Roman in drei Sätzen

Es ist ein Buch über das Aufwachsen auf dem Land, über Gewalt und Rassismus. Es geht um das Erlernen von Männlichkeit und um Anpassung. Es ist eine wenig roman­tische Geschichte über Liebe und eine noch weniger romantische über Freundschaft.

Mein Weg zu Hanser Berlin

Dank meiner Agentin Franziska Günther hatte ich mehrere Angebote. Hanser Berlin hat mir zugetraut, den Stoff literarisch zu bearbeiten.

Das Verdienst meiner Lektoren

Karsten Kredel hatte das Vertrauen, dass ich diesen Roman schreiben kann. Lina Muzur hat meinen Gedanken geholfen, Struktur und Stil zu finden. Bärbel Brands hat dafür gesorgt, dass ich vor dem Ende nicht aufgebe.

Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche

Dort kennt man 100 höfliche Umschreibungen für: Das kannst du so nicht machen.

Meine Lieblingsbuchhandlung

„Die gute Seite“ am Richardplatz in Berlin

Meine Lieblingsautoren

Ursula Le Guin, Annett Gröschner, China Miéville, Ziemowit Szczerek

So lese ich

Zu schnell. In meinem Kopf verwischen mehrere Bücher zu einem.

Schreiben ist für mich

Körperliche Arbeit. Inklusive Muskelkater. Beim Schreiben dieses Buches hatte ich irgendwann verkrampfte Fußsohlen.

Wenn ich nicht gerade schreibe

Würde ich gerne in einer Datsche am Strand von Odessa sitzen. Aber um mir die mal leisten zu können, muss ich schreiben.

Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?

Daniel Schulz schreibt über Kinder und Jugendliche in der brandenburgischen Provinz nach dem Fall der Mauer, die in einer Atmosphäre der Angst und Gewalt aufwachsen. Seine Sprache ist die Sprache dieser Kinder und Jugendlichen, sein Antrieb ist es, zu verstehen: wie rechte Gewalt entsteht, wo Freundschaft beginnt und wo sie endet. Ein absolut einzigartiges, brutales Debüt.

Lina Muzur, Verlagsleiterin

Debütanten und Debütantinnen – im buchreport.magazin 1/2022

 

 

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