buchreport

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Abstieg von hoher Basis

„Das unheimliche Plus“ titelte buchreport vor einem Jahr, nachdem die Monate Juni und Juli dem Sortimentsbuchhandel jeweils zweistellige Umsatzzuwächse beschert hatten. Die Kehrseite: Die aktuelle Nachfrageschwäche macht sich angesichts des hohen Basiswertes von 2007 noch schmerzlicher bemerkbar, auch wenn die Umsätze im Schnitt immer noch höher liegen als 2005 und 2006.

Der repräsentativ im Sortimentsbuchhandel erhobene buchreport-Umsatztrend weist für den Juli einen Umsatzrückgang um 5,5% aus, und auch der kumulierte Wert für die ersten sieben Monate liegt mit 3,8% mittlerweile recht deutlich unter dem guten Vorjahreswert.

Das Pendel schlägt zurück

Nicht mehr die Arbeitslosigkeit, sondern die nachlassende Kaufkraft sei erstmals die größte Sorge in Europa, meldet aktuell die GfK Marktforschung und deutet damit eine Herausforderung für den Einzelhandel generell an: Für die Befriedigung von Grundbedürfnissen wie Lebensmittel und Energie müssen die Konsumenten tiefer in die Tasche greifen. Ihren Teil zur gedrückten Stimmung tragen die schlechter ausfallenden Konjunkturprognosen und die dichte Folge der katastrophalen Finanzmarkt-Nachrichten bei.

In der Buchbranche selbst kommen eine Reihe von Einzelentwicklungen hinzu, die auch in der nebenstehenden Warengruppenstatistik abzulesen sind:

  • In diesem Juli fehlte im Vergleich zu 2007 die Sonderkonjunktur durch den Abschlussband der „Harry Potter“-Reihe, der es vor einem Jahr auch als englischsprachiges Original an die Spitze der „Spiegel“-Bestsellerliste gebracht hatte. So blieb der Umsatz in der gebundenen Belletristik aktuell um immerhin 9% hinter dem Juli-Wert 2007 zurück. In der Kumulation der ersten sieben Monate sind die Romane nach dem starken Frühjahr aber immer noch klar im Plus.
  • Im Sachbuchbereich schwingt das Pendel nicht ganz unerwartet nach dem Boom des Vorjahres (Kerkeling, Papst Benedikt) ein Stück weit zurück.
  • Die Schulbuchverkäufe, die im Juli für immerhin 15% in der buchreport-Stichprobe stehen, liegen bisher unter dem Vorjahr und belasten den Umsatzvergleich; in dieser Phase des saisonalen Schulbuchgeschäfts sind die gemessenen Werte aber noch nicht aussagefähig, zumal es teilweise zu Lieferengpässen gekommen ist.
  • Bemerkenswerter ist der deutliche Rückgang in den Fachbuchabteilungen. Inwieweit es hier um aktuelle Nachfrageschwächen in einzelnen Segmenten wie Recht und Finanzen geht oder um grundlegendere Verschiebungen, ist noch nicht auszumachen.

Die Preise für Bücher bewegen sich nur minimal

Während die Preissteigerungen in einigen Einzelhandelsbranchen auf die Stimmung drücken, beinhalten die Buchpreise keine neuen Zumutungen:

  • Im Juli ist die Zahl der verkauften Bücher (Absatz) weniger stark zurückgegangen als der Umsatz. Das heißt: Der Durchschnittspreis ist gesunken, und zwar um 0,9%.
  • Im Jahresverlauf ist der Durchschnittspreis der verkauften Bücher allerdings ganz leicht um 9 Cent auf 11,39 Euro gestiegen (+0,8%).

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