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Aufbau-Verlag soll verkauft werden

Der Verleger Bernd Lunkewitz und Aufbau-Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus haben sich auf eingemeinsames Konzept für die Zukunft des insolventen Aufbau Verlags geeinigt.

In einer gemeinsamen Erklärung schreiben Sie:

Trotz unterschiedlicher Rechtsstandpunkte haben sich der Verleger
des Aufbau-Verlages, Bernd F. Lunkewitz, und der vorläufige
Insolvenzverwalter der Aufbau Verlagsgruppe GmbH, Rechtsanwalt
Joachim Voigt-Salus, auf ein gemeinsames Konzept zum Verkauf
des Berliner Traditionsverlages geeinigt.

„Um einen langen Rechtsstreit zu vermeiden, der den
Geschäftsbetrieb gefährdet hätte, und um den entstandenen
Schaden zu mindern, haben wir uns dahingehend verglichen, dass
der gesamte Geschäftsbetrieb mit allen Vermögenswerten des
Verlages verkauft wird“, sagt Bernd F. Lunkewitz. Insolvenzverwalter
Joachim Voigt-Salus sieht mit dieser Einigung gute Chancen auf
einen baldige Veräußerung: „Damit ist der Weg für eine
übertragende Sanierung frei; jetzt kann die Suche nach einem
Investor beginnen. Die Verlagstätigkeit kann danach ohne
Beeinträchtigung durch Rechtsunsicherheiten von einem neuen
Eigentümer fortgesetzt werden.“

Der Aufbau-Verlag war seit seiner Gründung im Jahre 1945 durch
den Kulturbund der bedeutendste Verlag der DDR und ist seit der
Wende einer der wenigen großen und konzernunabhängigen
Literaturverlage in Deutschland. Der Verlag erwirtschaftete im Jahre
2007 einen Umsatz in Höhe von fast 15 Millionen Euro und
beschäftigt zurzeit 60 Mitarbeiter.

Mit dem gemeinsamen Verkauf wollen Verleger und
Insolvenzverwalter die Existenz des Aufbau-Verlages auf Dauer
sichern.

Die Aufbau Verlagsgruppe GmbH hatte am 30. Mai 2008
Insolvenzantrag gestellt, nachdem im März der Bundesgerichtshof
nach einem 14 Jahre andauernden Rechtsstreit des Verlegers gegen
die Bundesregierung (BvS) rechtskräftig festgestellt hatte, dass die
Treuhandanstalt die jetzt insolvente Gesellschaft entgegen ihren
beim Verkauf im Jahre 1991 gegebenen Zusicherungen nicht mit
dem Vermögen des Aufbau – Verlages hatte ausstatten können, weil
sie selbst nie Eigentümerin geworden war. Vielmehr hatte Lunkewitz
persönlich den Aufbau – Verlag im Jahre 1995 vom Kulturbund
rechtswirksam erworben.

Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus macht jedoch Ansprüche der
Gläubiger der Aufbau Verlagsgruppe GmbH auf das Vermögen
geltend, das seit der im August 1992 erfolgten Eintragung der GmbH
im Handelsregister erworben wurde.

Die sich aus dem rechtswidrigen Verhalten der Treuhandanstalt
ergebenden Schadensersatzansprüche gegen die Bundesregierung
werden durch die geschlossene Vereinbarung nicht berührt.
Das Insolvenzverfahren soll zum 1. September 2008 eröffnet
werden. Mit der Suche nach einem neuen Investor haben Bernd F.
Lunkewitz und Joachim Voigt-Salus die Unternehmensberatung
Roland Berger beauftragt.

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