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Annette Pehnt erhält den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds

Annette Pehnt (Foto: Peter von Felberg).

Die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Annette Pehnt hat den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds erhalten. Der Preis wurde zum vierten Mal vergeben. Die Preisverleihung fand im Literarischen Colloquium Berlin statt. Pehnt wurde für ihr Gesamtwerk mit dem ausgezeichnet.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth betonte in ihrer Rede: „Mit dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds erfährt Annette Pehnt die gebührende Hochachtung für ihr beeindruckendes Gesamtwerk und für ihren aktuellen Roman ‚Die schmutzige Frau‘. Oft wirkt ihre Sprache beim ersten Lesen geradezu lakonisch. Im weiteren Verlauf erweist sie sich jedoch stets als Beleg der genauen Beobachtungsgabe Annette Pehnts und ihrer Fähigkeit, gerade die Szenen des Zwischenmenschlichen im Familienleben, in Freundschaften oder im Arbeitsalltag zu schildern. Damit hat sie ihr treues Lesepublikum immer wieder in unterschiedlichen literarischen Formen begeistert, vor allem mit ihren Romanen, ebenso wie mit ihren Erzählungen und Kinderbüchern. Zu dieser besonderen Ehrung gratuliere ich Annette Pehnt sowie allen weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern des heutigen Abends herzlich.“

Susanne Fischer vom Vorstand des Deutschen Literaturfonds würdigte die Preisträgerin: „Annette Pehnt ist eine herausragende Schriftstellerin, die mit hohem formalem Anspruch schreibt. Souverän verbindet sie unterschiedliche Erzählerstimmen in einem Werk, manchmal sogar Vers und Prosa, wie in ihrem jüngsten Werk ‚Die schmutzige Frau‘. Die Autorin, die oft mit knappen Sätzen atmosphärische Dichte schafft, schreibt dort auf ebenso amüsante wie abgründige Weise über das Schreiben. Ihre Leserinnen und Leser bewegen sich auf dünnem Eis: Nie sind Pehnts Geschichten ganz auszuloten, nichts geht eins zu eins auf. Die Lektüre bleibt bis zur letzten Seite ein Abenteuer. Wir gratulieren Annette Pehnt zum Großen Preis des Deutschen Literaturfonds, mit dem ausschließlich Stipendiaten und Stipendiatinnen des Literaturfonds ausgezeichnet werden. Mit der großzügigen Unterstützung der Kulturstaatsministerin ermöglichen wir jedes Jahr Autorinnen und Autoren, in Ruhe an ihren Werken zu arbeiten.“

Auch weitere Preise wurden vergeben:

  • Den mit 20.000 Euro dotierten Paul-Celan-Preis erhielten Holger Fock und Sabine Müller für ihr übersetzerisches Gesamtwerk.
  • Im Rahmen der Preisverleihung wurde ebenfalls der mit 5.000 Euro dotierte Kranichsteiner Literaturförderpreis an Grit Krüger vergeben.
  • Zudem wurden die Auslands-Stipendien des Deutschen Literaturfonds überreicht: Jens Sparschuh wurde mit dem New-York-Stipendium und Anja Kampmann mit dem London-Stipendium ausgezeichnet.

Über den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds

Der Deutsche Literaturfonds hat 2020 sein 40-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, erstmals den mit 50.000 Euro dotierten „Großen Preis des Deutschen Literaturfonds“ zu vergeben. Der Preis geht hervor aus dem zuletzt mit 30.000 Euro dotierten „Kranichsteiner Literaturpreis“, der zwischen 1983 und 2019 jährlich durch den Deutschen Literaturfonds in Darmstadt verliehen wurde. Seit 1980 widmet sich der Deutsche Literaturfonds der Spitzenförderung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur und dem Erhalt literarischer Traditionen. Als einzige Fördereinrichtung Deutschlands ist seine Literaturförderung überregional, markt- und politikunabhängig. Der Deutsche Literaturfonds wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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