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Analoges im Koffer

Eine bundesweite Studie der Stuttgarter Hochschule für Medien attestiert gedruckten Reiseführern ein nach wie vor großes Potenzial. Reisende in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen bevorzugen der Umfrage zufolge zur Vorbereitung eines Urlaubs und Orientierung vor Ort Print-Produkte.

Unter den 1000 Befragten zeichneten sich folgende Vorlieben ab – unter der Prämisse, dass ein Reiseführer am teuersten ist, eine Apps günstiger und das Internet kostenlos:

  • Print bietet als Reiseinformationsmedium grundsätzlich den höchsten Nutzen.
  • Für Informationen zu Hotels und Unterkunft dominiert das Internet in der Planungsphase ähnlich deutlich wie ansonsten das Printmedium.
  • Apps rangieren überwiegend auf Platz drei, nur bei der Recherche von Hotels und Unterkunft in der Reisephase vor Ort liegen sie auf Platz zwei hinter den Printprodukten.

Zu ähnlichen Ergebnissen ist vor Kurzem auch eine buchreport-Auswertung der Marktlage gekommen (im buchreport.express 33/2014, hier zu bestellen). Bei den gedruckten Reiseführern gibt es demnach weiterhin keine Substitutionseffekte durch digitale Produkte. Sowohl Marktführer MairDumont als auch Konkurrent Travel House Media meldeten sogar ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Okke Schlüter, Professor an der Hochschule der Medien und Mitorganisator der Befragung und der zugehörigen Studie: „Die Ergebnisse zeigen, dass Kunden beginnen, die Vorteile einzelner Medienformate differenziert wahrzunehmen. Verlage können attraktive Innovationen kreieren, wenn sie die Vorteile der verschiedenen Medien kombinieren.“

Stephanie Mair-Huydts, Verlegerin und Sprecherin der Geschäftsführung von MairDumont, fühlt sich durch die Ergebnisse der Studie in ihrer Arbeit bestärkt: „Der gedruckte Reiseführer ist nach wie vor das vom Nutzer vor Ort bevorzugte Medium, auch wenn er mehr kostet als die anderen Angebote.“ Zudem zeige die Untersuchung, dass alle Medien genutzt werden, und zwar alle in größerem Maß als früher: „Es findet kein entweder–oder statt.“ MairDumont komme diesem Mediennutzungsverhalten entgegen, indem der Verlag Reiseinformationen in allen Formaten anbiete.

Die Studie wurde von der Initiative „Books in Action“ in Kooperation mit Uta Bösch Consulting und Prof. Schlüter durchgeführt. Partner der Untersuchung ist das Forum Zukunft des Börsenvereins.

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