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Buchpreisbindung als Handelshemmnis

Das Freihandelsabkommen TTIP wird in Medien und Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, auch in der Buchbranche, wegen Befürchtungen um die Buchpreisbindung. Das komplexe Thema bringt Foodwatch-Chef Thilo Bode (Foto: Susanne Schleyer) jetzt mit seinem neuen Buch „Die Freihandelslüge“ sogar auf die SPIEGEL-Bestsellerliste (Platz 20). Im Interview weist der Verbraucherschützer auf die Gefahren von TTIP hin:

Wem schadet TTIP?
Der demokratischen Ordnung in Europa und Deutschland. Das Hauptproblem ist nicht der Freihandel, denn gegen den Abbau von Zöllen oder die Angleichung der Farben von Autoblinkern ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Aber TTIP sieht Maßnahmen vor, die den gesetzgeberischen Spielraum der Abgeordneten einschränken.

Die Buchbranche befürchtet vor allem die Abschaffung der Preisbindung, obgleich die Politik bereits signalisiert hat, die Kulturindustrie werde von TTIP ausgenommen.

Das Problem ist, dass die Verhandlungen überhaupt nicht transparent sind. Wir wissen nur, dass die Buchpreisbindung aus amerikanischer Sicht natürlich als ein Handelshemmnis gilt. Am Schluss wird dann geschachert werden: Ihr bekommt das, wir kriegen das. Insofern halte ich Vorsicht für geboten, weil TTIP grundsätzlich in alle Lebensbereiche eingreifen kann.

Lässt sich TTIP noch verhindern?

Ja, da bin ich sehr optimistisch. Wenn die Öffentlichkeit wirklich dagegen ist, dann werden die Regierungen nicht wagen, das umzusetzen. Zumal die Politiker TTIP als kostenloses Konjunkturprogramm maßlos überschätzen.

Das vollständige Interview mit Thilo Bode gibt es im buchreport.express 11/2015 (hier zu bestellen)

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