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Postkriptum: Lob des Koffeinschocks

Sehr schön erläutert der Verlag J. Kamphausen in einem Pressetext, wie das im August erscheinende Buch „Die Espresso-Strategie“ von Hans Kreis gelesen werden sollte. Darin erläutere der Autor „die hohe Kunst der kreativen Pause, (…) kleine Auszeiten klug in Alltag und Beruf einzubauen“, schwärmt der Verlag und empfiehlt: „Ein Wegweiser zu einer bewussten Pausenkultur, der unbedingt bei einem guten Espresso gelesen werden will.“ Klingt logisch. Da das Buch 144 Seiten haben wird, dürfte man für die Lektüre schätzungsweise einen 5-l-Eimer Espresso benötigen.

Andreas A.: Anbietend

Andreas A. aus Lohr am Main schreibt der buchreport-Redaktion in einer E-Mail: „Sehr geehrter Herr…, ich hätte eine Kurzgeschichte über ein Mädchen anzubieten, das von ländlichen Eltern adoptiert worden ist und sich eine Freiheit bei falschen Freunden und Drogen sucht. Parallel dazu wird ein Mastschwein aufgezogen, das sich wild gebärdet, seine Geschwisterferkel verdrängt und kaum noch von den Eltern ertragen werden kann, bis es endlich geschlachtet wird. Beide Geschichen verbinden sich in eine Handlung.“ Falls einer unserer Leser nicht widerstehen kann, stellen wir gern den Kontakt her.

Steuer: Stimulierend

Mit einem schlecht gewählten Beispiel will das Online-Portal zeit.de den angeblichen Irrsinn des reduzierten Mehrwertsteuersatzes aufzeigen: „Frische Blätter, Zweige, Gräser und Moos, mit denen Kränze gebunden werden, unterliegen dem ermäßigten Steuersatz. Werden sie getrocknet, geht der Vorteil verloren. Ein Adventskranz ist deshalb nur dann begünstigt, ,soweit frisches Material charakterbestimmend ist‘“, eifert die Online-Ausgabe der „Zeit“. Na und? Das ist doch eine großartige Regelung. Sie sollte auf Bücher übertragen werden, das würde die heimische Literaturproduktion ungemein beleben. 

Gemeinschaft: Geschützt

Ein bizarrer Fall von Zensur auf der Social-Media-Plattform Facebook wird gemeldet: Die Australierin Victoria Buckley, Eigentümerin eines Juwelierladens, hatte auf ihre Fanseite das Bild einer wertvollen Porzellanpuppe mit Schmuck gestellt. Dumm nur: Die Puppe war unbekleidet. Die Betreiber der Plattform nahmen das Foto eigenmächtig von der Seite, weil sie es anstößig fanden. Buckley  hat jetzt eine Facebook-Gruppe gegründet, die gegen die Zensurmaßnahme protestiert und zeigt das Bild der Puppe mit schwarzen Balken über den Brüsten. Vermutlich wird ihr das aber nichts nützen: Wenn die Facebook-Betreiber herausfinden, dass „Porzellanpuppen“ auf Deutsch mit „Po“ anfangen und hinten so ähnlich wie „poppen“ klingen, werden mit Sicherheit alle Puppenbesitzer hochkant aus der Community herausfliegen.

aus buchreport.express 27/2010

Außerdem in Emil Echos Echoblog:

Der Ball und die Begeisterung der Blockwarte

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