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Krisensparte an die kurze Leine

Der Medienkonzern Bertelsmann will sein Problemkind Prinovis mit einer Auswechslung der Eltern wieder auf Kurs bringen. Nach einem Bericht des „manager magazin hat Konzernchef Thomas Rabe dem bisherigen Chef des Druckimperiums,  Thorsten Thiele, die Kündigung schicken lassen. Für Schlagzeilen sorgt außerdem eine Meldung zu den Plänen von Ex-Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski, der mit Übersetzungen Geld verdienen will.
Nachfolger an der Spitze des europaweit größten Tiefdruckkonzerns (74,9%, Bertelsmann, Rest bei Axel Springer, zu den Kunden gehören die Zeitungen von Rupert Murdoch, u.a. die „Sunday Times“) werde Bertram Stausberg, bislang für die Nordstandorte der Firma zuständig. Thiel habe die Geschäfte seit November 2008 geführt. Künftig würden Bertelsmann-Personalchef Immanuel Hermreck und Rabe persönlich ins Prinovis-Board einrücken, um dort sowohl den Druck auf die eigenen Leute als auch den auf die Konkurrenz zu erhöhen.
Anfang des Jahres hatte Rabe die Tiefdruckaktivitäten und alle internationalen Druckereien aus der Arvato-Sparte herausgelöst und in einer eigenen Geschäftseinheit zusammengefasst, neben den vier bestehenden Unternehmensbereichen RTL Group, Random House, Gruner + Jahr und eben Arvato (buchreport.de berichtete). Arvato selbst soll sich künftig stärker auf die Servicegeschäfte konzentrieren. Die neue Druckeinheit soll ein Umsatzvolumen von 1,2 Mrd Euro haben und umfasst die Prinovis-Gruppe mit ihren Standorten in Deutschland und Großbritannien sowie die Arvato-Druckereien in Italien, Spanien und Amerika.
Stausberg ist nach Einschätzung des „manager magazin“ zwar ein ausgewiesener Druckereiexperte, sei aber als Konzeptionist oder Stratege noch nicht in vorteilhafte Erscheinung getreten – doch solche Talente seien in dem Schrumpfgeschäft womöglich nicht mehr vonnöten.
Eine weitere Personalie aus dem Bertelsmann-Dunstkreis sorgt heute für Schlagzeilen. Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ investiert der ehemalige Konzernchef Ostrowski ins Online-Geschäft. Der 54-Jährige beteilige sich an den Übersetzungsspezialisten Toptranslation, der weltweit über das Internet Fachübersetzungen in 45 Sprachen und für ausgewählte Branchen anbiete. Zielgruppe des Unternehmens mit 41 festen Mitarbeitern und 3000 verbundenen Fachübersetzern seien mittlere Unternehmen und Konzerne. 

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