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Frank Sambeth wird neuer Random-House-Chef

Der Chef der deutschen Random-House-Dependance Joerg Pfuhl (47) verlässt die Verlagsgruppe zum Ende des Jahres auf eigenen Wunsch. Frank Sambeth (40), COO der Verlagsgruppe und assoziiertes Mitglied der Geschäftsleitung, übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung.

Sambeth wurde von Markus Dohle, Chairman und CEO von Random House, zum 1. Januar 2012 zum CEO ernannt.

Pfuhl kommentiert den eigenen Weggang wiefolgt: „Nach neun ebenso erfolgreichen wie arbeitsreichen Jahren an der Spitze der Verlagsgruppe möchte ich für mich neue Schwerpunkte setzen, und mich mehr um meine Familie kümmern. Ich werde mich zukünftig verstärkt in Lehre und Beratung einsetzen, und mein Engagement für die Stiftung Lesen intensivieren.“

Die Beförderung von Sambeth, dem Fachmann füe E-Books in München, ist als Zeichen zu werten, dass Random House künftig auch in Deutschland das Augenmerk besonders auf das digitale Geschäft lenken will.

  • Während der Umsatz mit digitalen Büchern bei Random House weltweit im vergangenen Jahr um 250% zulegte, so die Münchner, verlaufe die Entwicklung in Deutschland und Europa ähnlich steil wie in den USA, allerdings mit einer Verzögerung von etwas drei bis fünf Jahren.
  • Im vergangenen Jahr wurden laut RH mehr als 750.000 deutschsprachige E-Books aus den Random House-Verlagen in Deutschland heruntergeladen.
  • Der Umsatz mit E-Books sei im Vergleich zu 2009 versiebenfacht worden; die Erlöse lägen hierzulande inzwischen im siebenstelligen Bereich, erklärte Joerg Pfuhl zuletzt gegenüber buchreport. 2011, so die Vorgabe, sollen die E-Umsätze mindestens verdoppelt werden.

Pfuhl verabschiedet sich mit einer guten Bilanz

Pfuhl übergibt ein bestelltes Haus: Hierzulande legte Random House im vergangenen Jahr um über 3% auf rund 319 Mio. Euro zu (ohne die Umsätze des Hörverlags, Platz 4 im buchreport-Ranking der größten Verlage). Seit 2006 (256 Mio. Euro) konnten die Münchner ihren Umsatz somit fast um ein Viertel erhöhen. In Deutschland stammten sechs der zehn meistverkauften Titel im vergangene Jahr von RH, darunter „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin – das einzige Buch, das sich 2010 in Deutschland mehr als eine Mio. Mal verkaufte.

Pfuhl ist seit 1994 für Bertelsmann tätig. Nach seinem Einstieg als Senior Consultant in der Zentralen Unternehmensentwicklung der Bertelsmann AG, wo er vier Jahre lang im Bereich Investitionen und Strategie tätig war, wechselte er 1998 mit dem Erwerb von Random House nach New York. Zunächst für die Unternehmensentwicklung von Random House verantwortlich, übernahm Pfuhl sukzessive weitere Aufgabenbereiche, und stand 2002 als President von Random House in der Führungsverantwortung. Im November 2002 wechselte er nach München und übernahm die Verantwortung für die deutschsprachigen Geschäfte der Random House Gruppe. Darüber hinaus sitzt er seit Gründung im Jahr 2001 im Board der spanischsprachigen Gruppe Random House Mondadori.

Dohle lobt Pfuhls Leistung: „Unter seiner Leitung konnte der Umsatz mehr als verdoppelt und die Ergebnisqualität deutlich gesteigert werden. Für seine herausragende unternehmerische Leistung wurde ihm 2010 der Bertelsmann Unternehmerpreis verliehen. Ich bedaure und respektiere seine Entscheidung, und wünsche ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.“

Sambeth kam 1997 nach seinem Wirtschaftsingenieurstudium in Karlsruhe und Stanford zu Bertelsmann und arbeitete zunächst in der Zentralen Unternehmensentwicklung in Gütersloh. Seit Mai 2002 verantwortet er die Unternehmensentwicklung der Verlagsgruppe Random House und wurde am 1. Juli 2005 zum assoziierten Mitglied der Geschäftsleitung als Chief Operating Officer (COO) berufen.

Im Videointerview mit buchreport.de beschreibt Sambeth, welche Chance angereicherte E-Books haben und wie zukunftsträchtig neue Formate für digitale Bücher sind.

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